Reuters

Pharmariese Novartis trennt sich von Trump-Anwalt

10.05.2018
um 07:51 Uhr

Zürich (Reuters) - Der Schweizer Pharmakonzern Novartis hat die Zusammenarbeit mit der Firma eines Anwalts von US-Präsident Donald Trump beendet, über die Zahlungen an die Pornodarstellerin Stormy Daniels geflossen sind.

"Im Rückblick muss das als Fehler betrachtet werden", sagte ein Novartis-Sprecher am Mittwoch. Kurz nach der Wahl Trumps hatte sich Novartis die Dienste von Trump-Anwalt Michael Cohen gesichert, um Einblick in die geplante Gesundheitspolitik der neuen Regierung zu erhalten. Wenig später sei der Arzneimittelhersteller aus Basel aber zum Schluss gelangt, dass Cohen die erwarteten Beratung nicht leisten könne und Novartis habe auf einen weiteren Austausch verzichtet. Dennoch musste das Unternehmen für die Dauer eines Jahres wie vereinbart monatlich 100.000 Dollar an Cohens Firma Essential Consultants überweisen. Die Vereinbarung sei im Februar 2018 ausgelaufen.

Novartis reagierte auf Ausführungen von Daniels-Anwalt Michael Avenatti. Dieser hatte erklärt, der Schweizer Konzern gehöre zu jenen Unternehmen, die Zahlungen an Essential Consultants geleistet hätten. Andere seien der US-Telekomkonzern AT&T und Korea Aerospace Industries. Avenatti hatte am Dienstag auch ausgeführt, Cohen habe kurz nach dessen Wahlsieg 2016 von einem russischen Oligarchen aus dem Umfeld von Präsident Wladimir Putin eine Zahlung von 500.000 Dollar erhalten.

Novartis sei im November 2017 vom Büro von Sonderermittler Robert Mueller im Zusammenhang mit Essential Consultants kontaktiert worden. Mueller untersucht mutmaßliche Absprachen zwischen Russland und Trumps Wahlkampfteam 2016.

Daniels, deren richtiger Name Stephanie Clifford ist, hatte nach eigener Darstellung eine längere Affäre mit Trump. Nach übereinstimmender Darstellung erhielt sie von Cohen 130.000 Dollar. Die Zahlung wurde über Essential Consultants abgewickelt. Daniels gab an, das Geld sei als Schweigegeld geflossen. Trump weist eine Affäre mit ihr zurück.

Novartis betonte, dass der neue Konzernchef Vasant Narasimhan in keiner Weise in die Sache verwickelt sei. Narasimhan steht seit Februar an der Spitze des Unternehmens.

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