Reuters

Banken wollen auch nach Brexit Visa-Ausnahmen für ihre Mitarbeiter

11.05.2018
um 17:36 Uhr

London (Reuters) - London will seine Stellung als eines der weltweit führenden Finanzzentren durch Sonderregeln für ausländische Mitarbeiter auch in der Zeit nach dem Brexit absichern.

Die großen Banken des Landes fordern dabei Bedingungen für ihre Beschäftigten, die noch großzügiger sind als die derzeitigen Regelungen, wie zwei mit dem Vorgang vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters sagten. So sollten alle Ausländer, die weniger als sechs Monate in Großbritannien für ein Finanzhaus oder etwa als Finanzanwalt oder Berater arbeiten, von der Visumspflicht befreit werden - und nicht nur die EU-Bürger. Ein entsprechender Bericht der Lobbyvereinigung TheCityUK und des Beratungshauses EY sei an das Innen- und Finanzministerium gegangen und solle in zehn Tagen vorgelegt werden.

Das Innenministerium und EY waren zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen, TheCityUK wollte sich nicht äußern.

Mit den Forderungen dürften die Banken in der Bevölkerung auf Widerstand stoßen - zumal die Geldhäuser ohnehin seit der Finanzkrise vor einem Jahrzehnt skeptisch gesehen werden. Viele Briten stimmten für den Austritt ihres Landes aus der Europäischen Union, weil sie die Zuwanderung - vor allem aus Osteuropa - begrenzen wollten. Allerdings ist die City of London neben New York das weltweit wichtigste Finanzzentrum und steuert allein 14 Prozent zu den gesamten Gewerbesteuereinnahmen Großbritanniens bei. Die britische Regierung dürfte ihre Vorschläge zur Zuwanderung im Laufe des Jahres veröffentlichen.

Barclays PLC

WKN 850403 ISIN GB0031348658

HSBC Holdings PLC

WKN 923893 ISIN GB0005405286

JPMorgan Chase & Co.

WKN 850628 ISIN US46625H1005

Lloyds Banking Group PLC

WKN 871784 ISIN GB0008706128

NatWest Group PLC

WKN A1JXTD ISIN GB00B7T77214

The Goldman Sachs Group Inc.

WKN 920332 ISIN US38141G1040