Reuters

Salzgitter von Zöllen direkt kaum betroffen

01.06.2018
um 09:56 Uhr

Düsseldorf (Reuters) - Der Stahlkonzern Salzgitter sieht sich von den US-Strafzöllen kaum tangiert, fordert aber Maßnahmen der EU zum Schutz der Branche.

"Unsere direkte Betroffenheit ist gering", teilte das Unternehmen am Freitag mit. "Wir wiederholen unsere Forderung an die EU-Kommission, kurzfristig geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um die EU-Stahlindustrie vor umgelenkten Stahlmengen zu schützen." Das absolute Importniveau in die EU sei bereits jetzt schon höher als in den Vorjahren. Die hiesigen Konzern fürchten nun, dass die US-Zölle dazuführen, dass chinesische Stahlhersteller auf den europäischen Markt drängen.

Grundsätzlich lehne Salzgitter die auf "vorgeschobenen Argumentationen basierenden protektionistischen Tendenzen der US-Handelspolitik strikt ab." Der deutsche Branchenprimus Thyssenkrupp wollte keinen Kommentar zu den Einfuhr-Zöllen abgeben.

Die USA hatten angekündigt, ab Freitag auch die EU mit neuen Zöllen auf Stahl- und Aluminium-Importe zu belegen. Europa war davon bislang ausgenommen. US-Präsident Donald Trump argumentiert, die Zölle seien wegen der nationalen Sicherheit notwendig. Die EU hat bereits Gegenmaßnahmen angekündigt, was zu einem Handelskrieg führen kann. Trump hat immer wieder damit gedroht, höhere Zölle gegen deutsche Autofirmen zu erheben.

Salzgitter AG

WKN 620200 ISIN DE0006202005

thyssenkrupp AG

WKN 750000 ISIN DE0007500001