Reuters

Dieselvorwürfe bringen Daimler-Aktien unter Druck

11.06.2018
um 10:01 Uhr

Frankfurt (Reuters) - Die Vorwürfe der Diesel-Abgasmanipulation haben Daimler-Aktien vor dem zweiten Krisentreffen von Vorstandschef Dieter Zetsche mit Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer sinken lassen.

Zum Handelsauftakt am Montag verbilligten sich die Papiere des Dax-Konzerns um mehr als ein Prozent. Zetsche wird am späten Nachmittag in Berlin erwartet, um konkrete Zahlen und Lösungsvorschläge zu Mercedes-Fahrzeugen mit zu hohen Stickoxid-Werten vorzulegen.

Wie "Spiegel Online" berichtet, soll Daimler zu einem Rückruf auch von Zehntausenden anderen Modellen als dem schon amtlich einbeorderten Transporter Vito bereit sein. Der Konzern wolle das aber nur akzeptieren, wenn das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) das Unternehmen nicht weiter mit Prüfungen behellige. Daimler und die Aufsichtsbehörde wollten sich zu dem Spiegel-Bericht nicht äußern.

Scheuer hatte Zetsche bereits Ende Mai zu einer Krisensitzung einbeordert, nachdem das KBA einen Rückruf von rund 4900 Exemplaren des Mercedes-Kleintransporters Vito wegen einer unzulässigen Abschalteinrichtung bei der Abgasreinigung angeordnet hatte. Der Verkehrsminister setzte dem Daimler-Manager damals eine Frist von 14 Tagen, um "konkrete Ergebnisse auf den Tisch zu legen".

Nach einem Bericht der "Bild am Sonntag" entdeckte das KBA inzwischen fünf "unzulässige Abschaltfunktionen" bei Daimler-Modellen. Dabei schalte die Abgasreinigung zum Beispiel nach bestimmten Zeiträumen ab. Die Behörde geht dem Verdacht nach, dass diese Software-Funktionen sogar in einem Großteil der neueren Diesel-Flotte mit der Abgasnorm Euro 6 zum Einsatz kommen und damit fast eine Million Fahrzeuge betroffen wären.

Bayerische Motoren Werke AG

WKN 519000 ISIN DE0005190003

Mercedes-Benz Group AG

WKN 710000 ISIN DE0007100000

Volkswagen AG Vz.

WKN 766403 ISIN DE0007664039