Reuters

ABB-Präsident gegen Trennung von Energie- und Automationsgeschäft

13.09.2015
um 14:26 Uhr

Zürich (Reuters) - Der Verwaltungsratschef des Schweizer Elektrokonzerns ABB hat sich gegen eine Aufspaltung des Energie- und Automationsgeschäfts ausgesprochen.

"Ich bin strikt dagegen, Energie und Automation zu trennen", sagte Peter Voser der Schweizer "Sonntagszeitung". Die Kunden "wollen kein Flickwerk aus der Hand verschiedener Anbieter, sondern sie wollen die Stromzufuhr und die Automatisierung ihrer Fertigung aus einer Hand." Medienberichten zufolge drängt der Finanzinvestor Cevian den Konzern zu Reformen, die auch zur Zerschlagung des Unternehmens führen könnten.

ABB hatte vergangene Woche seine neu geschaffene Sparte Stromnetze, die Versorger mit Transformatoren und anderen Produkten für die Strom-Übertragung und -Verteilung beliefert, auf den Prüfstand gestellt. Zur Debatte stehen die Gründung von Gemeinschaftsunternehmen, eine Abspaltung oder ein Verkauf. Was mit der Sparte passiert, will der Siemens-Konkurrent bis zum kommenden Jahr beschließen.

Die Entscheidung, die Sparte auf den Prüfstand zu stellen, sei aus eigenem Antrieb getroffen worden, sagte Voser. "Der Verwaltungsrat und das Management waren zu keiner Zeit unter Druck wegen externer Meinungsäußerungen. Die Strategie wurde langfristig entwickelt und ist für die langfristige Zukunft gedacht."

ABB-Chef Ulrich Spiesshofer werde die Zeit haben, die für die Umsetzung der angekündigten strategischen Schritte nötig sei, sagte Voser. Auf die Frage, wie lange das sei, ergänzte er: "Der Fahrplan ist klar: Die 1000-Tage-Programme zur Kosteneinsparung sollen bis Ende 2017 vollzogen werden. Und wir haben Wachstumsprognosen bis 2020. Also ist der Zeitrahmen irgendwo dazwischen."

ABB Ltd.

WKN 919730 ISIN CH0012221716

Siemens AG

WKN 723610 ISIN DE0007236101