DIW-Studie - Kohleabgabe wäre beste Lösung für Klimaziel
Berlin (Reuters) - Die von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel bisher geplante Klimaabgabe für Kohlekraftwerke wäre nach einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) der beste Weg, um das Klimaschutzziel bis zum Jahr 2020 zu erreichen. Die derzeit diskutierte Alternative einer Umwandlung von Braunkohle-Kraftwerken mit einer Leistung von 2,7 Gigawatt in eine Kapazitätsreverse sei dagegen sehr teuer, heißt es in der am Mittwoch im Berlin vorgestellten Untersuchung im Auftrag der den Grünen nahestehenden Heinrich-Böll-Stiftung. "Eine Reserve wäre außerdem von den Endkunden zu bezahlen und würde alten Kohlendioxid-Schleudern noch ein goldenes Ende bereiten", erklärte DIW-Energieexpertin Claudia Kemfert.In Regierungskreisen hieß es am Mittwoch, die Klimaabgabe sei vom Tisch. Ein Sprecher Gabriels widersprach jedoch und erklärte, es sei keine Entscheidung gefallen.[ID:nL8N0ZA0PC] Gegen die Klimaabgabe hatten Unternehmen, Gewerkschaften und Wirtschaftspolitiker protestiert. Laut Regierungskreisen soll den Kraftwerksbetreibern eine finanzielle Entschädigung gezahlt werden, wenn sie Kraftwerke mit einer Leistung von 2,7 Gigawatt als Kapazitätsreserve bereithalten, diese dann also nur noch in Notfällen, aber nicht mehr für den Markt Strom produzieren. Einem Bericht der ARD zufolge soll zudem die Kraft-Wärme-Kopplung mit 500 Millionen Euro im Jahr zusätzlich gefördert werden.Anstoß für die Überlegungen ist das Ziel, den Ausstoß von Kohlendioxid (CO2) bis 2020 um 40 Prozent im Vergleich zum Jahr 1990 zu verringern. Um das Ziel noch zu erreichen, soll der Energiesektor zusätzliche 22 Millionen Tonnen CO2 einsparen.