Reuters

Türkei beharrt trotz US-Forderungen auf Ölimporte aus Iran

29.06.2018
um 13:21 Uhr

Ankara (Reuters) - Die Türkei will trotz der Forderungen der USA Handelsbeziehungen zum Nachbarstaat Iran nicht beenden.

Verbündeter zu sein bedeute nicht, jede Entscheidung Wort für Wort umzusetzen, sagte Außenminister Mevlüt Cavusoglu am Freitag im türkischen Sender NTV. "Der Iran ist ein guter Nachbar, und wir haben wirtschaftliche Beziehungen. Wir werden unsere Handelsbeziehungen nicht abbrechen, weil uns andere Länder dazu auffordern."

Die USA hatten von ihren Verbündeten verlangt, bis November kein Öl mehr aus dem Iran zu kaufen, um den Druck auf die Führung in Teheran zu erhöhen. Hintergrund ist das iranische Atom- und Raketenprogramm. Bereits der türkische Wirtschaftsminister Nihat Zeybekci hatte diese Forderung zurückgewiesen.

Der Nato-Staat Türkei muss fast seinen gesamten Energiebedarf durch Importe abdecken. Nach Angaben der Energiebehörde EPDK führte das Land in den ersten vier Monaten des Jahres mehr als drei Millionen Tonnen Rohöl aus der Islamischen Republik ein. Das entspricht 55 Prozent des gesamten türkischen Bedarfs.

Lockheed Martin Corp.

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