Reuters

Verkehrsministerium prüft weitere Diesel-Autos

02.07.2018
um 07:51 Uhr

Frankfurt (Reuters) - Nach dem massenhaften Rückruf von Mercedes-Fahrzeugen will Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer auch weiterhin deutsche Autos auf den möglichen Einsatz von Diesel-Schummelsoftware hin untersuchen.

"Wir werden weiterprüfen", sagte der CSU-Politiker dem "Handelsblatt" laut Vorabbericht vom Sonntag. "Es handelt sich um ein laufendes Marktüberwachungsverfahren." Dabei könne Scheuer nicht ausschließen, dass er Deutschlands Autoindustrie noch zu weiteren Rückrufen verpflichten werde.

Wegen Betrugsverdachts bei der Motorsteuerung von Daimler-Fahrzeugen hatte der Verkehrsminister Konzern-Chef Dieter Zetsche jüngst zweimal ins Ministerium nach Berlin zitiert. Das Bundesverkehrsministerium ordnete einen Rückruf von 774.000 Dieselwagen der Marke mit dem Stern europaweit an, davon 238.000 in Deutschland. Allerdings untersuche das Ministerium auch Automarken aus anderen europäischen Ländern. Dabei stellten die Prüfer fest, "dass deren Testwerte teilweise durch die Decke schießen", sagte der CSU-Politiker.

Das Verkehrsministerium könne dagegen jedoch nichts tun, "denn die erhalten ihre Genehmigungen ja bei sich zu Hause. Das ärgert mich sehr", sagte Scheuer. "Wir normen auf europäischer Ebene jeden Leuchtmasten. Da, wo Europas Automobilindustrie aber wirklich mit einer strengen, transparenten und gemeinsamen Typ-Genehmigung Innovationstreiber für den Rest der Welt sein könnte, verfallen wir wieder in nationale Muster."

Bayerische Motoren Werke AG

WKN 519000 ISIN DE0005190003

Mercedes-Benz Group AG

WKN 710000 ISIN DE0007100000

Volkswagen AG Vz.

WKN 766403 ISIN DE0007664039