Reuters

Autobauer trotz Diesel-Krise zuversichtlich für deutschen Markt

03.07.2018
um 12:21 Uhr

Düsseldorf (Reuters) - Die deutschen Autobauer verbreiten ungeachtet des Diesel-Skandals und des Handelsstreits mit den USA Zuversicht.

"Trotz der wirtschaftlichen und politischen Unsicherheiten ist die deutsche Automobilindustrie stark", sagte der Chef des Branchenverbandes VDA, Bernhard Mattes, am Dienstag in Berlin laut Redetext. "Sie bleibt Wachstumsbranche." Für die Bundesrepublik zeigte sich der Verband optimistischer als noch im vergangenen Dezember: Nach einem starken ersten Halbjahr erwartet der VDA bei den Neuzulassungen einen Zuwachs um ein Prozent auf rund 3,5 Millionen Pkw - im vergangenen Dezember hatte er noch mit 3,4 Millionen Autos gerechnet. Der Heimatmarkt wächst damit aber nicht mehr so schnell wie in der Vergangenheit. 2017 lag das Plus dem Kraftfahrt-Bundesamt zufolge noch bei drei Prozent.

Für die weltweite Produktion der deutschen Pkw-Hersteller rechnet der VDA ebenfalls mit einem Plus: Diese werde 2018 um ein Prozent auf einen neuen Höchststand von 16,7 Millionen Einheiten anwachsen. Die Automobilwirtschaft bleibt dabei weiter stark von Ausfuhren abhängig: Bei den in Deutschland gefertigten Fahrzeugen liege die Exportquote bei 76 Prozent. Aber auch jedes zweite von deutschen Herstellern in den USA produzierte Auto gehe in den Export. Der Verband beobachtet den von US-Präsident Donald Trump begonnenen Handelskonflikt deshalb mit Sorge. Komme es wie von Trump angedroht auf einseitige Zollerhöhungen der USA auf Autos aus Europa, "muss auch eine Gegenreaktion erfolgen", forderte Mattes. Die Geschlossenheit der EU sei wichtig, einen Vorschlag der Branche für einseitige Zugeständnisse gebe es nicht.

Mit Blick auf den Diesel-Skandal räumte Mattes ein, die deutsche Schlüsselindustrie habe "massiv an (..) Glaubwürdigkeit verloren". Die Branche arbeite nun daran, neues Vertrauen zu gewinnen. "Dazu gehört, dass wir tun, was wir sagen, dass Verlässlichkeit und Transparenz unser Handeln bestimmen." Die Debatte um mögliche Fahrverbote für Diesel-Fahrzeuge in deutschen Innenstädten habe im Markt Spuren hinterlassen. "Der Diesel-Anteil bei den Pkw-Neuzulassungen in Deutschland ist im ersten Halbjahr auf knapp ein Drittel gesunken." Moderne Diesel-Motoren seien dabei aber "nicht Teil des Problems, sondern Teil der Lösung".

Bayerische Motoren Werke AG

WKN 519000 ISIN DE0005190003

Mercedes-Benz Group AG

WKN 710000 ISIN DE0007100000

Volkswagen AG Vz.

WKN 766403 ISIN DE0007664039