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DIHK - Politik soll Wirtschaft beim "Autonomen Fahren" helfen

16.07.2018
um 14:46 Uhr

Berlin (Reuters) - Die deutsche Wirtschaft hat von der Politik Unterstützung eingefordert, um ihre Möglichkeiten beim "Autonomen Fahren" voll ausschöpfen zu können.

Nicht nur dem Logistiksektor, sondern allen Unternehmen könnte diese Technologie spürbare Vorteile bringen, zog am Montag der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie und Handelskammertages (DIHK) Martin Wansleben sein Fazit aus einer Expertenstudie. Der Straßenverkehr werde dadurch kostengünstiger, zuverlässiger, sicherer und umweltfreundlicher. Daher müsse diese Entwicklung zügig vorangetrieben werden. "Allerdings braucht die Wirtschaft hierfür die Unterstützung der Politik bei den Rahmenbedingungen - beispielsweise über eine Anpassung der Straßenverkehrsordnung", sagte Wansleben.

Die Bundesregierung hat die deutsche Wirtschaft wiederholt ermahnt, die weltweit führende deutsche Position im Automobil-Bereich abzusichern, indem sie ihre Bemühungen in den entscheidenden Zukunftsbereichen Batteriezellen-Herstellung und autonomes Fahren verstärkt.

Aus der Studie des Beratungsunternehmens KE-Consult für den DIHK geht Wansleben zufolge hervor, dass autonomes Fahren selbst bei einer sehr vorsichtigen Schätzung der deutschen Volkswirtschaft bis 2030 positive Effekte von rund acht Milliarden Euro jährlich bringen könnte. Langfristig sei sogar mit Kostensenkungen von 15 Milliarden Euro im Jahr zu rechnen. Die Nutzungskapazität der Autobahnen ließe sich um zehn Prozent ausweiten, dennoch könnten Staus vermindert werden. Zugleich würde damit die Emissionen von Kohlendioxid um 6,2 Millionen Tonnen vermindert werden - was dem Ausstoß einer Stadt von 700.000 Einwohnern entspräche.

Allerdings bringt die Entwicklung beim Autonomen Fahren auch Probleme mit sich. So wird es dadurch zu zusätzlichen Daten- und Informationsflüssen kommen. Dadurch steigt nicht nur die Gefahr von Datenmanipulationen, wie Hackangriffen. Die Attraktivität des motorisierten Fahrens könnte steigen, was politisch nicht gewollt wäre.

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