Reuters

Triebwerksbauer Rolls-Royce erwägt wegen Brexit Bauteile-Vorrat

17.07.2018
um 17:11 Uhr

Farnborough (Reuters) - Aus Furcht vor den Folgen eines unkontrollierten Brexit könnte der britische Triebwerksbauer Rolls-Royce schon bald mit dem Horten von Bauteilen beginnen.

Noch sei es nicht soweit, dass Vorräte an Zulieferprodukten angelegt werden müssten, sagte Konzernchef Warren East am Dienstag auf der Luftfahrtmesse in Farnborough. In einigen Monaten könnte das aber notwendig werden, vielleicht im Schlussquartal 2018. East zeigte sich frustriert über mangelnde Klarheit bei dem geplanten Ausstieg Großbritanniens aus der EU. Das am Donnerstag dazu veröffentlichte Weißbuch von Premierministerin Theresa May sei zwar ansatzweise positiv, aber bei Abstimmungen im Unterhaus am Montag gleich wieder gestutzt worden. "Wir können uns auf gar nichts verlassen", klagte East.

Wie Rolls-Royce fürchten auch andere Unternehmen, dass bis zu dem für Ende März 2019 geplanten Abschied der Briten aus der EU kein Vertrag über die künftigen Handelsbeziehungen mit der Staatenunion erzielt wird. So warnte Airbus erst kürzlich, in diesem Fall könnte die eigene Produktion im Königreich zum Erliegen kommen. Airbus baut auf der Insel die Flügel für seine Passagiermaschinen. Rolls-Royce hatte schon im April einen Notfallplan veröffentlicht, mit dem Unterbrechungen bei der Motorenauslieferung verhindert werden soll. Der Plan sieht unter anderem vor, einen Teil der Entwicklung nach Deutschland zu verlagern.

Airbus SE

WKN 938914 ISIN NL0000235190

Boeing Co.

WKN 850471 ISIN US0970231058

Rolls Royce Holdings PLC

WKN A1H81L ISIN GB00B63H8491