Reuters

DIHK-Präsident plädiert für mehrstaatliches Zollsenkungs-Abkommen

23.07.2018
um 07:26 Uhr

Berlin (Reuters) - DIHK-Präsident Eric Schweitzer plädiert angesichts des Handelsstreits mit den USA für ein mehrstaatliches Abkommen der großen Auto-Länder zur Absenkung und Abschaffung von Zöllen auf Fahrzeuge.

"Die EU-Kommission unternimmt den wichtigen Versuch, den US-Präsidenten noch von Strafzöllen auf Autos abzubringen", sagte Schweitzer der Nachrichtenagentur Reuters vom Montag mit Blick auf Gespräche von EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker in dieser Woche in Washington. Für diese angekündigten Zölle mit der Begründung der nationalen Sicherheit gegen befreundete Staaten sieht der DIHK keinerlei Grundlage und hält sie für gefährlich. Umso wichtiger sei es, über Verhandlungen und Gespräche neue Zölle zu verhindern – und statt dessen über weniger Zölle zu sprechen. 

"Ein plurilateraler Ansatz im Automobilsektor, bei dem also auch andere Auto-Länder in mögliche Vereinbarungen einbezogen werden, könnte ein Ansatz sein", schlug Schweitzer vor. Dagegen würde ein reines Zollabkommen der EU nur mit den USA nach seiner Auffassung zu kurz greifen. Schweitzer warnte eindringlich vor Schäden auf allen Seiten bei der Einführung der angedrohten US-Auto-Importzölle. Der Autosektor der USA sei eng in weltumspannende Lieferketten eingebunden. "Die internationale Arbeitsteilung sichert so nicht zuletzt auch Jobs und Investitionen in den USA." Umso unverständlicher sei der Ansatz der US-Regierung, denn auch das Land selbst und seine Verbraucher müssten letztlich die Zeche dafür Zahlen.

Beim G20-Finanzministertreffen in Buenos Aires hatten die USA ihren Handelspartnern Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen angeboten.

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Mercedes-Benz Group AG

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