Reuters

Umweltministerium pocht auf Glyphosat-Aus in dieser Legislaturperiode

13.08.2018
um 12:36 Uhr

Berlin (Reuters) - Das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat soll nach Ansicht des Bundesumweltministeriums ab 2021 nicht mehr verwendet werden.

"Es gilt der Koalitionsvertrag, dass die Anwendung von Glyphosat grundsätzlich innerhalb dieser Legislaturperiode zu beenden ist", sagte ein Ministeriumssprecher am Montag in Berlin. Das Glyphosat-Schadenersatzurteil in den USA habe keinen Einfluss auf diese Entscheidung, denn dieses betreffe Gesundheitsaspekte, sagte der Sprecher. Der Ausstieg werde in Deutschland betrieben, weil Glyphosat die Artenvielfalt in der Natur beeinträchtige. "Und das ist unsere Hauptmotivation." Eine Sprecherin des Agrarministeriums ergänzte, derzeit werde der Ausstieg aus Glyphosat mit dem Umweltministerium abgestimmt, nannte aber keine Frist.

Ein Geschworenengericht in Kalifornien hatte die Bayer-Tochter Monsanto am Freitag dazu verurteilt, einem an Krebs erkrankten Mann Schadenersatz in Höhe von 289 Millionen Dollar zu zahlen. Es handelte sich um den ersten Prozess in den USA, der sich mit der Frage befasste, ob Glyphosat Krebs verursachen kann. Der US-Saatgutriese Monsanto, der von Bayer für rund 63 Milliarden Dollar übernommen wurde, sieht sich mehr als 5000 ähnlichen Klagen in den USA gegenüber.

Bayer AG

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