Reuters

Deutsche-Bank-Chef - Bankenunion Vorbedingung für Konsolidierung

18.09.2018
um 11:21 Uhr

Mailand/Frankfurt (Reuters) - Die Deutsche Bank rechnet erst nach Vollendung der europäischen Bankenunion mit grenzüberschreitenden Fusionen und Übernahmen in der Branche.

"Erst wenn die Bankenunion endgültig steht, wird die Konsolidierung kommen," sagte Christian Sewing, der Chef des größten deutschen Geldhauses, am Dienstag in Mailand. "Die Bankenunion ist dafür eine Vorbedingung." Unter der europäischen Bankenunion wird ein gemeinsamer Mechanismus für die Aufsicht und Abwicklung von Banken in der EU verstanden, inklusive einer gemeinsamen Einlagensicherung. Gerade dieser Punkt ist jedoch heftig umstritten, vor allem in Deutschland. Eine gemeinsame Aufsicht über die Großbanken gibt es hingegen seit 2014 unter dem Dach der Europäischen Zentralbank (EZB)

Europa und vor allem Deutschland hat nach Ansicht von Experten zu viele Banken. Deshalb wird seit Jahren mit dem Beginn einer großen Konsolidierungswelle gerechnet, auch über die nationalen Grenzen hinweg. Ob und was für eine Rolle dabei die Deutsche Bank spielen könnte, ist seit langer Zeit ein Gegenstand von Spekulationen. Derzeit wahrscheinlicher als ein Zusammengehen mit einem ausländischen Institut scheint laut Medienberichten ein Zusammengehen von Deutscher Bank und Commerzbank. Allerdings sind beide Geldhäuser derzeit noch stark mit sich selbst beschäftigt und versuchen auch zehn Jahre nach der Finanzkrise zu alter Stärke zurückzufinden.

Commerzbank AG

WKN CBK100 ISIN DE000CBK1001

Deutsche Bank AG

WKN 514000 ISIN DE0005140008