Reuters

Vergabeverfahren für Bundeswehr-Hubschrauber verzögert sich

26.09.2018
um 16:42 Uhr

Berlin (Reuters) - Das Vergabeverfahren für den Vier-Milliarden-Euro-Auftrag zum Kauf schwerer Transporthubschrauber für die Bundeswehr verschiebt sich wegen der andauernden Haushaltsverhandlungen.

Solange der Wehretat für 2019 nicht stehe, könnten weitere Schritte aus rechtlichen Gründen nicht gegangen werden, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Jens Flosdorff, am Mittwoch in Berlin. Die Bereinigungssitzung zum Bundeshaushalt findet am 8. November statt, der Bundestag dürfte den Etat dann gegen Ende des Jahres beschließen. Ursprünglich sollte das Vergabeverfahren für den neuen Hubschrauber bis Ende September beginnen. Die Bundeswehr soll im kommenden Jahrzehnt 45 bis 60 schwere Transporthubschrauber erhalten. Im Westen gibt es dafür auf dem Markt nur zwei Anbieter: Sikorsky[LMT.N] mit der CH-53K und Boeing[BA.N] mit der Chinook, die über zwei Rotoren verfügt.

Bislang fliegt die Bundeswehr eine ältere Version der CH-53, die spätestens 2030 ausgemustert werden soll. Die neuen Hubschrauber, für die in früheren Planungen knapp vier Milliarden Euro veranschlagt waren, sollen zwischen 2023 und 2029 geliefert werden. Der Vertragsabschluss wurde bisher für Mitte 2020 angepeilt. Ursprünglich wollte die Bundeswehr ihre CH-53, die unter anderem in Afghanistan im Einsatz sind, durch eine Neuentwicklung ablösen. Diese Pläne sind wegen der hohen Kosten vom Tisch. Damit wiederholt sich nun der Bieterwettbewerb der 60er Jahre, als sich die Bundeswehr schon einmal zwischen der CH-53 und der Chinook entscheiden musste.

Boeing Co.

WKN 850471 ISIN US0970231058

Lockheed Martin Corp.

WKN 894648 ISIN US5398301094