Reuters

Öffentliche Schulden sinken - Kommunen aber mit Anstieg

22.09.2015
um 09:06 Uhr

Berlin (Reuters) - Die deutschen Staatsschulden sind im zweiten Quartal auf den niedrigsten Stand seit knapp zwei Jahren gesunken.

Bund, Länder und Gemeinden einschließlich aller Kern- und Extrahaushalte standen am 30. Juni mit 2,025 Billionen Euro in der Kreide. Das waren 0,9 Prozent oder 19,0 Milliarden Euro weniger als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte.

Die Schulden des Bundes verringerten sich dabei um 1,1 Prozent auf 1,273 Billionen Euro. Während der Kernhaushalt von Finanzminister Wolfgang Schäuble auch dank sprudelnder Steuerquellen und geringer Zinskosten Verbindlichkeiten von 17,5 Milliarden Euro abbaute, stieg der Schuldenstand der Extrahaushalte um 3,8 Milliarden Euro. Verantwortlich dafür ist unter anderem der Bankenrettungsfonds, der beispielsweise Anteile an der Commerzbank hält.

Die Länder senkten ihre Verbindlichkeiten um 1,8 Prozent auf 607,5 Milliarden Euro. In den einzelnen Bundesländern fiel die Entwicklung allerdings sehr unterschiedlich aus: Die prozentual höchsten Rückgänge wurden für Baden-Württemberg (–11,7 Prozent) und Sachsen (–11,6) ermittelt, der höchste Anstieg für Bremen (+14,5). Die Verschuldung der Gemeinden und Gemeindeverbände nahm gegen den Trend um 4,2 Prozent auf 144,5 Milliarden Euro zu. Die höchsten Zuwächse wurden für die Kommunen in Mecklenburg-Vorpommern (+24,4), Baden-Württemberg (+16,9) und Sachsen (+10,4) registriert. Lediglich in Thüringen (– 3,8) und in Niedersachsen (– 0,1) bauten die Kommunen Schulden ab.

Commerzbank AG

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