Reuters

Fusion von Linde und Praxair fehlt nur noch Zustimmung aus den USA

08.10.2018
um 17:41 Uhr

München (Reuters) - Die Fusion der Industriegase-Konzerne Linde und Praxair hängt nur noch an der Zustimmung der Wettbewerbshüter in den USA.

Die Behörden in Südkorea hätten dem Zusammenschluss unter Auflagen zugestimmt, teilten die Fusionspartner am Montag mit. Bis zum 24. Oktober brauchen sie grünes Licht von allen Aufsichtsbehörden weltweit, damit der milliardenschwere Zusammenschluss über die Bühne gehen kann. Aus den USA waren zuletzt Signale gekommen, dass die Federal Trade Commission (FTC) zwar Nachforderungen stelle, diese aber nicht so schwerwiegend seien, dass die Transaktion gefährdet sei.

Die Wettbewerbshüter fürchten, dass sich auf dem Markt für Industriegase wie Sauerstoff und Helium künftig nur noch drei statt vier Großkonzerne Konkurrenz machen: die neue Linde plc, die französische Air Liquide und Air Products aus den USA. Das wollen sie verhindern, indem sie Linde und Praxair zu Unternehmensverkäufen zwingen. Linde und Praxair hatten vereinbart, dass sie aus der Fusion aussteigen könnten, wenn sie auf Geheiß der Kartellbehörden Unternehmensteile mit mehr als 3,7 Milliarden Umsatz oder 1,1 Milliarden Euro operativem Gewinn (Ebitda) abgeben müssten.

Die Umsatzschwelle droht mit den Nachforderungen der FTC überschritten zu werden, nicht aber die Obergrenze für das Ebitda. Auch die erhofften Synergieeffekte von einer Milliarde Euro scheinen nicht in Gefahr zu sein. Die EU-Kommission muss auch dem Käufer für das europäische Geschäft von Praxair, der japanischen Taiyo Nippon Sanso, zustimmen. Das gilt aber als Formsache. Die Fusion an sich hat sie unter Auflagen bereits durchgewinkt.

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WKN 884364 ISIN US74005P1049
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