Reuters

Nissan verschiebt wegen Brexit-Sorgen Tarifgespräche in Großbritannien

15.10.2018
um 11:51 Uhr

London (Reuters) - Nissan hat seine Tarifgespräche in Großbritannien wegen der Brexit-Unsicherheiten verschoben.

In Absprache mit den Arbeitnehmervertretern würden die Lohnverhandlungen für das britische Werk und das Technikzentrum für die beiden nächsten Jahre erst 2019 beginnen, "wenn wir mehr Klarheit über die zukünftigen Geschäftsaussichten haben", sagte ein Sprecher am Montag. Eigentlich sollen die Gespräche im Herbst starten. Der japanische Autobauer betreibt in Sunderland die größte Automobilfabrik in Großbritannien und hatte kürzlich gewarnt, dass ein britischer EU-Austritt ohne Anschlussabkommen schwere Auswirkungen auf die Branche haben werde.

Die Verhandlungen zwischen der Europäischen Union und Großbritannien für den Ende März geplanten Brexit sind zuletzt wieder ins Stocken geraten. Die Autobranche befürchtet bei einem Austritt ohne Abkommen höhere Kosten für die Produktion und den Export. Nissan ist für die britische Industrie von besonderer Bedeutung. Das Unternehmen hat in seinem Werk in Sunderland im vergangenen Jahr fast jeden dritten der 1,67 Millionen Neuwagen gebaut, die auf der Insel produziert wurden. Nach dem Anti-EU-Referendum hatte der Konzern 2016 angekündigt, zwei neue Modelle dort zu bauen. Zuvor hatte Nissan Insider-Informationen zufolge eine Zusage der britischen Regierung für eine gesonderte Unterstützung erhalten, sollte der Brexit die Wettbewerbsfähigkeit der Fabrik beeinträchtigen.

NISSAN MOTOR

WKN 853686 ISIN JP3672400003