Reuters

Investoren wollen Sanierung von Steinhoff nicht mit Klagen stören

17.10.2018
um 18:36 Uhr

Johannesburg/München (Reuters) - Der südafrikanisch-deutsche Möbelkonzern Steinhoff muss sich während seiner Sanierung nicht auch noch mit den Klagen niederländischer Investoren herumschlagen.

Der Anlegerverband VEB/European Investors habe sich bereit erklärt, die vor einem Gericht in Amsterdam angestrengte Sammelklage wegen Falschbilanzierung, unrichtiger Prospekte und Veröffentlichungen bis zum 3. April 2019 ruhen zu lassen, teilte Steinhoff am Mittwoch mit. VEB fordert Schadenersatz für den Einbruch der Steinhoff-Aktie. Deit dem Bekanntwerden finanzieller Unregelmäßigkeiten im Dezember 2017 hat sich der Börsenwert von Steinhoff um rund 14 Milliarden Euro pulverisiert.

Mit dem Stillhalteabkommen soll der Konzern Zeit bekommen, sich um seine finanzielle Stabilisierung zu kümmern. "Diese Vereinbarung erlaubt uns, diese Aufgaben im Interesse aller Beteiligten abzuschließen", erklärte Steinhoff-Interimschef Danie van der Merwe. Das nutze auch den Aktionären. Wie viel den Anteilseignern bei einer Schuldenlast von fast zehn Milliarden Euro am Ende bleibt, ist allerdings offen. Steinhoff hat die Bilanzwerte seiner Beteiligungen in aller Welt um mehr als elf Milliarden Euro abgeschrieben. Der US-Matratzenhändler Mattress Firm, den Steinhoff noch kurz vor der Krise für 3,8 Milliarden Dollar gekauft hatte, hat Anfang Oktober Insolvenz angemeldet und will 700 seiner 3000 Läden schließen.