Reuters

Telefonica Deutschland wettert gegen Vodafone-Unitiymedia-Übernahme

22.10.2018
um 13:56 Uhr

Düsseldorf (Reuters) - Telefonica Deutschland hat bei den EU-Wettbewerbshütern gegen die Milliardenübernahme von großen Teilen des Liberty-Global-Europa-Geschäfts durch Vodafone gewettert.

"Diese Übernahme würde das Ende des Wettbewerbs im Kabelmarkt und im Festnetz-Breitbandnetz bedeuten", sagte Telefonica-Chef Markus Haas am Montag. Es dürfe keine Quasi-Monopolisierung wichtiger Teile der Infrastruktur zugelassen werden, die für die wirtschaftliche Zukunft Deutschlands von entscheidender Bedeutung ist.

Die EU-Kartellbehörde hat sich bis zum 27. November eine Frist zur Prüfung der Transaktion gesetzt. Die Wettbewerbshüter könnten das Vorhaben durchwinken oder an Bedingungen knüpfen. Sie könnten aber auch eine vertiefte Prüfung einleiten, sollten die Unternehmen Bedenken nicht berücksichtigen.

Vodafone will für 18,4 Milliarden Euro einen Großteil des Europa-Geschäfts von Liberty Global kaufen und damit künftig die beiden größten Kabelnetzbetreiber in der Bundesrepublik vereinen. Neben der deutschen Tochter Unitymedia schluckt der weltweit zweitgrößte Mobilfunker auch die Aktivitäten in der Tschechischen Republik, Ungarn und Rumänien. Zusammen mit Unitymedia könnte Vodafone damit künftig über ein Fernsehkabelnetz verfügen, das mehr als zwei Drittel aller Haushalte in der Bundesrepublik erreicht. Vodafone rechnet damit, den Deal bis Mitte nächsten Jahres über die Bühne zu bringen. Auch die Deutsche Telekom hatte ihre Bedenken gegen den Deal geäußert.

Liberty Global PLC (A)

WKN A1W0FL ISIN GB00B8W67662

Telefonica Deutschland Holding AG

WKN A1J5RX ISIN DE000A1J5RX9

Vodafone Group PLC

WKN A1XA83 ISIN GB00BH4HKS39
Vodafone Group PLC Chart
Vodafone Group PLC Chart

Vodafone Group PLC (ADRs)

WKN A1XD9Z ISIN US92857W3088
Vodafone Group PLC (ADRs) Chart
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