Reuters

Airline-Konzern IAG trotzt steigenden Kerosinkosten

26.10.2018
um 11:46 Uhr

- von Alistair Smout

London (Reuters) - Die hohe Nachfrage in Europa hat den britischen Luftfahrtkonzern IAG im dritten Quartal vor einem befürchteten Gewinnrückgang durch gestiegene Treibstoffkosten bewahrt.

Das bereinigte Betriebsergebnis stieg im saisonal wichtigen Sommerquartal um 100 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 1,46 Milliarden Euro, wie die Mutter von British Airways, Iberia und Aer Lingus am Freitag mitteilte. Eine vom Unternehmen selbst erhobene Umfrage unter Analysten hatte hingegen einen Gewinnrückgang auf geschätzt 1,43 Milliarden Euro ergeben. Die Kerosinpreise seien zwar höher als IAG erwartet hatte, erklärte Vorstandschef Willie Walsh. Doch das Geschäftsumfeld in Europa sei sehr gut.

Die IAG-Airlines hätten nicht nur mehr Flüge angeboten, sondern die Maschinen auch besser gefüllt und von günstigen Preisen profitiert, erklärte George Salmon, Branchenanalyst von Hargreaves Lansdown. Die Treibstoffkosten stiegen IAG zufolge im dritten Quartal währungsbereinigt um 15 Prozent. Der Billigflieger Ryanair hatte wegen der höheren Kerosinpreise und europaweiter Streiks seines Flugpersonals im ersten Halbjahr einen Gewinnrückgang um sieben Prozent verzeichnet. Am Dienstag legt die Lufthansa als nächste große Airline ihre Zahlen vor. Neben den mit dem Ölpreis gestiegenen Treibstoffkosten machte dem deutschen Marktführer im Sommer der massive Anstieg von Flugausfällen und -verspätungen zu schaffen, der zu höheren Entschädigungszahlungen an die Kunden führt. Am Mittwoch legt dann der französisch-niederländische Flugkonzern Air France KLM seine Quartalsbilanz vor.

Wie bereits Ryanair-Chef Michael O'Leary erwartet auch IAG-Boss Walsh, dass wegen der hohen Spritkosten und des harten Wettbewerbs noch weitere kleine Airlines in Europa pleite gehen. Anfang Oktober hatte die isländische Primera Air, ein Anbieter von Langstrecken-Billigflügen, aufgegeben. Auch Cobalt Air aus Zypern oder der Berliner Charterflieger Small Planet Airline blieben auf der Strecke. Als Übernahmekandidat gilt schon länger der Billiganbieter Norwegian Air Shuttle. IAG war bereits in Verkaufsverhandlungen, die jedoch scheiterten. Walsh erklärte, es gebe zu dem Thema nichts Neues - im August hatte er bekräftigt, IAG sei weiter interessiert.

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