Reuters

Schulze verlangt vor Diesel-Gipfel Zugeständnisse von Autobauern

08.11.2018
um 07:26 Uhr

Berlin (Reuters) - Vor dem neuen Diesel-Gipfel fordert Bundesumweltministerin Svenja Schulze Zugeständnisse der Autoindustrie.

Die Autohersteller hätten bei dem Treffen mit Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) am heutigen Donnerstag in Berlin "die Chance, ihrer Verantwortung gerecht zu werden und verlorenes Vertrauen wiederherzustellen", sagte die SPD-Politikerin der "Rheinischen Post". "Sie haben gesamtgesellschaftlich etwas gutzumachen." Ohne Millionen Diesel mit hohen Stickoxidwerten und betrügerischer Abgasmanipulation hätte man sich viele Auseinandersetzungen sparen können. Sie erwarte daher von den Autobauern ein klares Ja zu Hardware-Nachrüstungen für Diesel-PKW und zur vollständigen Kostenübernahme. Die Nachrüstungen seien technisch nicht so kompliziert wie teilweise behauptet.

Der Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebunds, Gerd Landsberg, nahm ebenfalls die Autokonzerne in die Pflicht. Die Kommunen seien sich ihrer Verantwortung für saubere Luft bewusst und rüsteten zurzeit die eigenen Flotten um, investierten in den öffentlichen Nahverkehr und die Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge, sagte Landsberg dem "Handelsblatt" vom Donnerstag. "Es wäre dringend an der Zeit, dass auch die Hersteller ihren Teil beitragen und wirksame Hardware-Nachrüstung anbieten."

Derweil drohen in zwei weiteren Städten Fahrverbote für Diesel-Autos: Das Verwaltungsgericht Köln verhandelt im Tagesverlauf über Maßnahmen zur Eindämmung der Luftverschmutzung in Köln und Bonn. Geklagt hat die Deutsche Umwelthilfe.

Bayerische Motoren Werke AG

WKN 519000 ISIN DE0005190003

Mercedes-Benz Group AG

WKN 710000 ISIN DE0007100000

Volkswagen AG Vz.

WKN 766403 ISIN DE0007664039