Paris (Reuters) - Frankreich liegen nach Angaben von Finanzminister Bruno Le Maire bislang keine Beweise für ein Fehlverhalten des Renault-Chefs Carlos Ghosn vor.
Le Maire sagte am Mittwoch, er werde am Donnerstag mit seinen Kollegen aus Japan über das Thema sprechen. Zugleich bekräftigte er, seine Regierung wolle genauso wie Japan die Allianz von Renault mit Nissan und Mitsubishi vorantreiben.
Ghosn war am Montag wegen des Verdachts der Veruntreuung von Firmengeld in Japan festgenommen worden. Er muss einem japanischen Gericht zufolge zehn Tage in Haft bleiben. Der Topmanager gilt als Architekt der Allianz aus Renault, Nissan und Mitsubishi, die den weltgrößten Autoherstellern Volkswagen und Toyota den Rang ablaufen will. Es gibt Befürchtungen, das Bündnis könnte zerbrechen, wenn Ghosn nicht mehr die Fäden in der Hand hält.
Die französische Regierung pocht als 15-prozentiger Renault-Eigner auf eine schnelle Ablösung von Ghosn. Bei Renault soll der bislang für das operative Geschäft zuständige Vorstand Thierry Bolloré Ghosn kommissarisch als Chef ersetzen. Ghosn ist auch Verwaltungsratsvorsitzender von Nissan und Mitsubishi Motors. Seines Postens bei Nissan soll er am Donnerstag enthoben werden.