Berlin (Reuters) - Die CDU-Politikerin Annegret Kramp-Karrenbauer warnt deutsche Automanager vor Nebenabsprachen mit der US-Regierung.
"Ich beobachte das auf jeden Fall mit einer hohen Aufmerksamkeit", sagte die Kandidatin für den CDU-Vorsitz am Freitag im Reuters-Interview. "Am Ende des Tages müssen sich eben auch die Unternehmen noch einmal bewusst machen, dass in der Frage, 'Kann man Strafzölle abwenden‚ ja oder nein', das in der Vergangenheit nur gelungen ist, wenn wir eine klare und eine starke Position zum Beispiel als EU gemeinsam... vertreten haben", sagte sie zu den kommende Woche erwarteten Gespräche deutscher Autokonzerne auf Einladung der US-Regierung.
"Insofern muss man aufpassen, dass man durch solche bilaterale Gespräche eben eine solche starke politische Position nicht untergräbt", mahnte die Generalsekretärin. Auf die Frage, ob in den Handelsfragen mit den USA das "Primat der Politik" gelte, sagte Kramp-Karrenbauer: "Auf jeden Fall". Sollte die in Umfragen führende Kramp-Karrenbauer kommende Woche zur CDU-Vorsitzenden gewählt werden, dürfte sie diese Position auch gegenüber der Bundesregierung vertreten.
Insidern zufolge hat die US-Regierung die Chefs von Volkswagen, Daimler und BMW für nächste Woche nach Washington eingeladen. Ein Vertreter eines der Autobauer sagte in Washington, die deutschen Autobosse würden am Dienstag im Weißen Haus erwartet.