Reuters

EU-Kartellamt prüft Liberty-Übernahme durch Vodafone genauer

11.12.2018
um 17:31 Uhr

Brüssel (Reuters) - Die EU-Wettbewerbshüter nehmen die milliardenschwere geplante Übernahme von Teilen des US-Kabelnetzbetreibers Liberty Global durch Vodafone genauer unter die Lupe.

Man habe eine vertiefter Prüfung eingeleitet, um den beabsichtigen Kauf der Liberty-Global-Töchter in Tschechien, Deutschland, Ungarn und Rumänien durch Vodafone nach der EU-Fusionskontrollverordnung zu untersuchen, teilte das EU-Kartellamt am Dienstag mit. Es gebe Bedenken, dass die Transaktion den Wettbewerb in Deutschland - wo Liberty als Unitymedia bekannt ist - und in Tschechien einschränken könnte. Die Prüfung soll bis Mai 2019 abgeschlossen sein.

Damit geht das Bundeskartellamt bei der Untersuchung des 18,4 Milliarden Euro schweren Zukaufs leer aus. Die Bonner Behörde hatte einen Antrag auf Verweisung des Falls gestellt und dies mit den erheblichen Veränderungen der Marktverhältnisse im Bereich des Kabelfernsehens und der Telekommunikation in Deutschland begründet. Brüssel hatte allerdings auch schon über die Übernahme von Kabel Deutschland durch Vodafone vor fünf Jahre entschieden.

Zusammen mit Unitymedia würde der weltweit zweitgrößte Mobilfunker künftig über ein Fernsehkabelnetz verfügen, das mehr als zwei Drittel aller Haushalte in der Bundesrepublik erreicht. Vodafone rechnet damit, den im Mai bekanntgegebenen Deal bis Mitte nächsten Jahres über die Bühne zu bringen. Unklar ist, ob die Briten Konzessionen eingehen müssen und wenn ja, in welcher Art. Zuletzt genehmigte das EU-Kartellamt die Übernahme der Tele2-Tochter in den Niederlanden durch die Deutsche Telekom ohne Auflagen.

Deutsche Telekom AG

WKN 555750 ISIN DE0005557508

Liberty Global PLC (A)

WKN A1W0FL ISIN GB00B8W67662

Vodafone Group PLC

WKN A1XA83 ISIN GB00BH4HKS39
Vodafone Group PLC Chart
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Vodafone Group PLC (ADRs)

WKN A1XD9Z ISIN US92857W3088
Vodafone Group PLC (ADRs) Chart
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