Reuters

China betont Reformwillen - Keine neuen Konjunkturhilfen

18.12.2018
um 10:36 Uhr

Peking (Reuters) - Vor dem Hintergrund des Handelsstreits mit den USA und einer schwächelnden Konjunktur setzt China auf eine weitere Öffnung seiner Wirtschaft.

Konkrete Reformen sind kurzfristig aber offenbar nicht geplant. Präsident Xi Jinping sagte am Dienstag in einer viel beachteten Rede zum 40. Jahrestag der Marktliberalisierung: "Die Öffnung bringt Fortschritt, während das Schließen zu Rückständigkeit führt." Ein solcher Prozess sei aber nicht einfach. "In Zukunft werden wir unweigerlich mit allen möglichen Risiken und Herausforderungen und sogar unvorstellbaren Stürmen konfrontiert sein", sagte Xi. Konkrete neue Konjunkturmaßnahmen verkündete er nicht. Marktbeobachter hatten vor allem wegen des Zollstreits mit den USA auf schnellere Reformen gehofft, die das langsamere Wirtschaftswachstum wieder in Gang bringen könnten. Anleger in China reagierten am Dienstag verschnupft: an den Börsen ging es rund ein Prozent abwärts.

Die vor 40 Jahren eingeleitete Wende hin zu einem offeneren Wirtschaftsmodell hatte in den vergangenen Jahren ein explosives industrielles Wachstum gefördert. In seiner Rede zählte Xi die Errungenschaften Chinas auf. "Die Qualen des Hungers, der Mangel an Essen und Kleidung und die Strapazen, die unser Volk seit Tausenden von Jahren plagen, sind grundsätzlich verschwunden und werden nicht wiederkommen."

Xi sagte auch, China müsse seine eigenen Entscheidungen treffen. "Es gibt kein Lehrbuch, das eine goldene Regel liefern kann, und es gibt keinen Lehrer, der die Chinesen anführen kann."