Reuters

JP Morgan zahlt Strafe wegen "Phantom-Aktien"

27.12.2018
um 10:21 Uhr

Washington (Reuters) - JP Morgan legt mit einer Zahlung von 135 Millionen Dollar in den USA ein Ermittlungsverfahren wegen "Phantom-Aktien" bei.

Die größte US-Bank habe bei der Ausgabe von Aktienhinterlegungsscheine (ADRs) gegen die Regeln verstoßen, teilte die US-Börsenaufsicht SEC mit. In Deutschland ermitteln die Behörden wegen möglicher Steuertricksereien mit sogenannten Vorab-ADRs.

Bei ADRs (American Depositary Receipts) handelt es sich um Aktienhinterlegungsscheine, die in den USA gehandelt werden und die normalerweise mit Aktien im Depot der ausgebenden Bank unterlegt sein müssen. In zahlreichen Fällen wurden aber der SEC zufolge ADR-Papiere ausgegeben, ohne dass die Institute die betreffenden Papiere besaßen - sogenannte Vorab-ADR. Auch JP Morgan habe die Papiere an Broker ausgegeben, obwohl weder der Broker noch deren Kunden die dafür nötigen Aktien besaßen. JP Morgan ist bereits die achte Institut, das wegen seines Umgangs mit Vorab-ADRs eine Strafe zahlt. Die Deutsche Bank berappte deswegen im Sommer fast 75 Millionen Dollar.

In Deutschland gehen die Behörden dem Verdacht nach, dass die Inhaber von Vorab-ADRs deutsche Finanzbehörden getäuscht und Steuererstattungen kassiert haben, obwohl zuvor gar keine Steuern auf Dividenden gezahlt worden waren. Insofern ähnelt die neue Masche den Cum-Ex-Modellen. Cum-Ex steht für den Handel von Aktien mit (Cum) und ohne (Ex) Dividende, um Steuern zu sparen.

Deutsche Bank AG

WKN 514000 ISIN DE0005140008

JPMorgan Chase & Co.

WKN 850628 ISIN US46625H1005