Reuters

Warnstreik legt Berliner Flughäfen lahm

07.01.2019
um 10:31 Uhr

Frankfurt/Berlin (Reuters) - Ein Warnstreik des Sicherheitspersonals hat den Flugverkehr an den Flughäfen Berlin Tegel und Schönefeld am Montagmorgen weitgehend zum Erliegen gebracht.

In Tegel hätten die Fluggesellschaften wie schon angekündigt 42 Verbindungen gestrichen, erklärte ein Flughafen-Sprecher am Montag. Nur einige Langstreckenflüge seien abgewickelt worden. In Schönefeld seien fünf Flüge abgesagt und 25 verschoben worden. Tausende Passagiere von Flügen der britischen Easyjet, der Lufthansa-Tochter Eurowings oder Ryanair waren betroffen. Doch die Fluggäste hätten sich auf die Störung im Vorhinein einstellen können, erklärte der Sprecher. Im Laufe des Tages werde sich der Betrieb normalisieren.

Der Warnstreik war schon im Dezember angekündigt worden. Die Gewerkschaft Verdi hatte das Sicherheitspersonal an den beiden Berliner Flughäfen zu einem Warnstreik von 5.00 bis 9.00 Uhr aufgerufen. Nach Angaben von Verdi beteiligten sich in Tegel rund 250 Beschäftigte und in Schönefeld 150 Mitarbeiter am Streik. Die Gewerkschaft will den Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) zu einem verbesserten Tarifangebot für die bundesweit rund 23.000 Beschäftigten bringen.

Verdi und der Beamtenbund dbb fordern eine Erhöhung des Stundenlohns in der Passagier-, Fracht-, Personal- und Warenkontrolle auf rund 20 Euro. Ein Passagier-Abfertiger in Berlin verdient Verdi zufolge derzeit gut 17 Euro brutto. Der BDLS hatte die Forderung als utopisch bezeichnet. In der niedrigsten Entgeltgruppe mit rund 13 Euro Stundenlohn entspreche dies einer Lohnerhöhung um 44 Prozent. Die Arbeitgeber hatten zuletzt zwei bis 6,4 Prozent Erhöhung angeboten. Die Sicherheitsunternehmen lehnen auch die Forderung der Gewerkschaft ab, einen einheitlichen Lohn für die verschiedenen Sicherheitsjobs zu zahlen.

Die Tarif-Verhandlungen sollen am 23. Januar in Berlin fortgesetzt werden. "Wir warten jetzt auf Signale der Arbeitgeber", sagte eine Verdi-Sprecherin. Weitere Aktionen an anderen Flughäfen seien vor dem nächsten Verhandlungstermin nicht ausgeschlossen. Der BDLS erklärte, es bestehe die Gefahr weiterer Streiks. Die Arbeitgeber seien zu einem neuen Angebot bereit, wenn auch die Gewerkschaften etwas von ihrer Forderung abrückten, erklärte eine Sprecherin.

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