Hamburg (Reuters) - Volkswagen hat trotz der Turbulenzen um die neuen Abgasprüftests im vergangenen Jahr so viele Autos verkauft wie nie zuvor.
Weltweit rollten 10,83 Millionen Fahrzeuge zu den Kunden, das waren 0,9 Prozent mehr als 2017, wie Volkswagen am Freitag mitteilte. Ob sich der Wolfsburger Konzern einschließlich der beiden Lkw-Töchter MAN und Scania zum dritten Mal in Folge den Titel als weltgrößter Autobauer geholt hat, bleibt abzuwarten. Die Rivalen Toyota und der Markenbund aus Renault, Nissan und Mitsubishi haben ihre Absatzzahlen noch nicht veröffentlicht. Analysten halten es für Möglich, dass Renault-Nissan erstmals an Volkswagen vorbeigezogen sind.
Die Auslieferungen waren wegen hausgemachter Probleme bei der Umstellung auf das neue europäische Abgasmessverfahren WLTP seit September ins Stocken geraten. VW musste zeitweise tausende Autos zwischenparken, weil nicht alle Modelle und Varianten die nötige Zertifizierung hatten. Dennoch gelang es dem Konzern dank seines robusten Geschäfts in China und Zuwächsen in anderen Regionen, die Delle bis zum Jahresende wettzumachen. Lediglich die Ingolstädter Oberklassetochter Audi trug Kratzer davon, deren Auslieferungen sanken binnen Jahresfrist um 3,5 Prozent. Die Hauptmarke VW legte marginal zu (plus 0,2 Prozent), die tschechische Schwester Skoda steigerte sich um 4,4 Prozent und die spanische VW-Tocher Seat verbesserte sich sogar um mehr als zehn Prozent. Auch für das laufende Jahr zeigte sich Volkswagen optimistisch.