Reuters

Finanzminister - Frankreich will Nachfolger für Renault-Chef Ghosn

17.01.2019
um 07:21 Uhr

Paris (Reuters) - Die französische Regierung strebt nun doch eine Ablösung von Carlos Ghosn als Chef des Autoherstellers Renault an.

Finanzminister Bruno Le Maire sagte dem TV-Sender LCI am Mittwoch, dass die Regierung in den kommenden Tagen eine Verwaltungsratssitzung fordere. Auf dieser solle dann die Nachfolge für Ghosn besprochen werden. Der Autobauer brauche eine neue und beständige Konzernführung, begründete Le Maire den Schritt. Die Regierung in Paris ist der größte Anteilseigner bei Renault. Sie hatte bislang an Ghosn festgehalten, dem in Japan schwerer Vertrauensbruch und Finanzverstöße vorgeworfen werden. Der ehemalige Nissan-Chef sitzt deswegen in Untersuchungshaft. Einen Antrag auf Freilassung gegen Kaution lehnte ein Gericht am Dienstag ab.

Ghosn geriet zuletzt weiter unter Druck. Die Staatsanwaltschaft in Tokio erhob vergangene Woche zwei weitere Anklagen wegen Finanzverstößen. Der 64-Jährige soll nicht nur in den fünf Jahren bis 2015, sondern auch in den vergangenen drei Geschäftsjahren seine Einkünfte zu niedrig angegeben haben. Ghosn sitzt bereits seit dem 19. November in Untersuchungshaft. Der Staatsanwaltschaft zufolge drohen ihm bis zu 15 Jahre Haft. Ghosn sagt, er sei "unrechtmäßig angeklagt".

Einst wurde Ghosn dafür gefeiert, dass er Nissan vor der Pleite gerettet hat. Seit er festgenommen wurde, wankt die Auto-Allianz von Renault, Nissan und Mitsubishi. Der Manager war die treibende Kraft hinter dem Bündnis.

Nissan Motor Co. Ltd.

WKN 853686 ISIN JP3672400003

Renault S.A.

WKN 893113 ISIN FR0000131906