Reuters

Morgan Stanley spürt Finanzmarktturbulenzen - Gewinn steigt trotzdem

17.01.2019
um 14:21 Uhr

New York (Reuters) - Auch die US-Investmentbank Morgan Stanley hat im vierten Quartal die Turbulenzen an den globalen Finanzmärkten zu spüren bekommen.

Wie das Institut am Donnerstag in New York mitteilte, gingen die Erträge im wichtigen Handel mit festverzinslichen Wertpapieren binnen Jahresfrist von 808 auf 564 Millionen Dollar zurück. Die Einnahmen aus dem Aktienhandel lagen mit rund 1,9 Milliarden Dollar in etwa auf Vorjahresniveau. Netto verdiente das Geldhaus zwischen Oktober und Dezember 1,53 Milliarden Dollar und damit mehr als doppelt so viel wie im Schlussquartal 2017. Damals hatten allerdings Vorzieheffekte im Zusammenhang mit der Unternehmenssteuerreform in den USA den Gewinn gedrückt.

Bereits in den vergangenen Tagen hatten andere große US-Geldhäuser ihre Bilanzen veröffentlicht und unisono hohe Gewinne präsentiert - ebenfalls zu einem guten Teil als Folge der geänderten Steuergesetze in den USA. Ähnlich wie bei Morgan Stanley hinterließen aber die jüngsten Turbulenzen an den Kapitalmärkten auch bei Goldman Sachs, JP Morgan, der Citigroup oder der Bank of America Spuren in den Bilanzen der Institute.

Vor allem der Handel mit Anleihen schwächelte. Das lag unter anderem daran, dass der Renditeabstand zwischen kurzlaufenden und langlaufenden Bonds zuletzt immer kleiner geworden ist und Spekulationsgeschäfte mit Anleihen damit weniger attraktiv sind. Ganz im Gegensatz zu Aktien, deren Kurse stark schwankten, was Geschäfte wiederum für Banken attraktiv macht - zulasten der Anleihemärkte. Auch die Steuerreform von US-Präsident Donald Trump war nicht positiv für den Anleihenmarkt, der noch stärker im Schatten der Aktienmärkte stand als normalerweise, weil sich die geänderten Vorschriften positiv auf die Unternehmen auswirkten und deren Aktien damit stärker in den Fokus der Anleger rückten.

Alles in allem kein wirklich gutes Omen für die in diesem Geschäftszweig traditionell stark vertretene Deutsche Bank, die Anfang Oktober ihre Bücher öffnet. Am Donnerstag erklärte zudem die französische Großbank Societe Generale, dass sie im vierten Quartal einen Einbruch ihres Handelsgeschäfts um gut ein Fünftel erwartet.

Bank of America Corp.

WKN 858388 ISIN US0605051046

Citigroup Inc.

WKN A1H92V ISIN US1729674242

Deutsche Bank AG

WKN 514000 ISIN DE0005140008

Mediaset S.p.A.

WKN 901402 ISIN IT0001063210
Mediaset S.p.A. Chart
Mediaset S.p.A. Chart

Morgan Stanley Inc.

WKN 885836 ISIN US6174464486
Morgan Stanley Inc. Chart
Morgan Stanley Inc. Chart

Societe Generale S.A.

WKN 873403 ISIN FR0000130809

The Goldman Sachs Group Inc.

WKN 920332 ISIN US38141G1040