Reuters

Deutsche Versicherer rechnen 2019 mit zwei Prozent Wachstum

29.01.2019
um 10:17 Uhr

Berlin (Reuters) - Die deutschen Versicherer setzen nach einem Umsatzplus im vorigen Jahr auch 2019 auf bessere Geschäfte.

"Angesichts der vielschichtiger gewordenen Risikolandschaft war 2018 ein gutes Jahr für die Branche", sagte der Präsident des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), Wolfgang Weiler, in Berlin mit Blick auf den Brexit und die internationalen Handelskonflikte. Die Beitragseinnahmen stiegen um 2,1 Prozent auf gut 202 Milliarden Euro. In diesem Jahr rechnet Weiler mit einem Prämien-Wachstum von rund zwei Prozent.

Wegen der anhaltend niedrigen Zinsen basteln vor allem die Lebensversicherer an neuen Policen. So verlieren klassische Produkte mit lebenslangen Garantien für die Kunden an Attraktivität. Versicherungen mit alternativen Garantiekonzepten machen laut Weiler beim Neugeschäft bereits 58 Prozent aus. Die Deutschen erwarteten Renditechancen, ohne dabei komplett auf Sicherheiten zu verzichten. Während das Geschäft mit Lebensversicherungen insgesamt um 1,4 Prozent auf 91,9 Milliarden Euro zulegte, kletterten die Prämieneinnahmen der Schaden- und Unfallversicherer um 3,3 Prozent auf 70,6 Milliarden Euro. Allerdings stiegen die Leistungen auch wegen vieler Sturmschäden mit 6,8 Prozent deutlich stärker. "Damit war 2018 ein gerade noch zufriedenstellendes Jahr für die Schaden- und Unfallversicherer", bilanzierte der GDV-Chef.

Die Folgen eines geordneten EU-Ausstiegs Großbritanniens dürften laut Branchenverband beherrschbar sein. Zum einen kommen demnach rund 95 Prozent der Prämieneinnahmen aus Deutschland. Zum andern hätten die Versicherer auch bei einem harten Brexit weiter Zugang zum britischen Markt, weil Firmen eine "Drittstaaten-Niederlassung oder eine eigene Tochter auf der Insel gründen", sagte Weiler. "Unterm Strich ist der Brexit für die Versicherer also unerfreulich, aber er ist kein dramatisches Ereignis." Ein harter Brexit könnte aber das Geschäftsklima belasten und sich damit negativ auf die Kapitalanlage auswirken.

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