Reuters

Finanzstaatssekretär Kukies sorgt sich um Börsenkurs der Deutschen Bank

15.02.2019
um 07:42 Uhr

Berlin (Reuters) - Finanzstaatssekretär Jörg Kukies macht sich Sorgen um den niedrigen Börsenwert großer deutscher Banken.

"Deutsche Finanzinstitute sind gegenwärtig an der Börse ziemlich niedrig bewertet. Es gibt aber auch nach Börsenwert richtig große Banken aus China, den USA oder Frankreich", sagte Kukies der Süddeutschen Zeitung (Freitagsausgabe).

Auf die Frage, ob die Deutsche Bank oder die Commerzbank wegen ihres niedrigen Börsenwerts von größeren Konkurrenten geschluckt werden könnten, sagte er: "In der Natur ist es so, dass die großen Tiere die kleinen fressen. In der Finanzwelt werden solche Entscheidungen von den Aktionären und Vorständen der Unternehmen getroffen, der Staat setzt den Rahmen." Er bestätigte, dass er im Jahr 2018 23 Mal mit Vertretern der Deutschen Bank gesprochen hat.

Bundesfinanzminister Olaf Scholz hatte vor kurzem Medienberichte über eine baldige von der Regierung orchestrierte Fusion von Deutscher Bank und Commerzbank relativiert. Der SPD-Politiker sagte vor einer Woche auf einer Veranstaltung der Finanzagentur Bloomberg in London, solche Berichte seien pure Spekulation.

Kukies, der vor seinem Wechsel ins Ministerium 17 Jahre für die Investmentbank Goldman Sachs gearbeitet hatte, gibt den Banken eine starke Verantwortung für die Finanzkrise: Sie trügen "eine erhebliche Schuld, denn die Fehlanreize waren groß und die Kontrollsysteme zu schwach".

Commerzbank AG

WKN CBK100 ISIN DE000CBK1001

Deutsche Bank AG

WKN 514000 ISIN DE0005140008