Reuters

EZB-Chefvolkswirt erwartet in Kürze Beratung über neue Langfristdarlehen

20.02.2019
um 10:17 Uhr

Frankfurt (Reuters) - Die Europäische Zentralbank (EZB) wird sich ihrem Chefvolkswirt Peter Praet zufolge schon in Kürze mit der Frage neuer langfristiger Geldspritzen beschäftigen.

"Die Diskussion wird sehr bald im EZB-Rat kommen. Das bedeutet nicht, dass man notwendigerweise Entscheidungen zu diesem Zeitpunkt trifft", sagte der Belgier am Mittwoch auf einer Veranstaltung in Frankfurt. Klarheit für den Bankensektor sei wichtig. Das betreffe aber nicht notwendigerweise die Gestaltungselemente solcher Langfristdarlehen. "Denn das ist eine komplizierte Sache." Die letzte Serie solcher großen Geldspritzen seien "sehr großzügig" gewesen. Die nächste Zinssitzung findet am 7. März in Frankfurt statt.

Praet hatte unlängst die Sorge ausgedrückt, dass die Banken im Zuge der Konjunkturabkühlung womöglich weniger Kredite an die Wirtschaft vergeben. Bislang sei das zwar noch nicht der Fall, aber die EZB müsse das sehr genau im Blick halten, sagte er. Langfristige Geldspritzen für die Geldhäuser - in der Fachwelt TLTRO genannt - bezeichnete er dabei als ein "sehr nützliches" geldpolitisches Instrument. EZB-Direktor Benoit Coeure hatte vergangene Woche gesagt, er könne sich eine Neuauflage dieser großen Geldsalven vorstellen. An den Börsen wird seit geraumer Zeit spekuliert, die EZB könnte wegen der schwachen Konjunkturentwicklung erneut zu diesem Instrument greifen.