Reuters

Neuer Linde-Chef bekennt sich langfristig zum Anlagenbau

04.03.2019
um 09:47 Uhr

München (Reuters) - Der fusionierte Industriegase-Konzern Linde will die traditionelle Anlagenbau-Sparte behalten.

"Der Anlagenbau bleibt langfristig dabei", sagte der neue Vorstandschef Steve Angel in einem "Handelsblatt"-Interview (Montagausgabe). In den USA habe die Sparte großes Potenzial. Finanzvorstand Matt White hatte während des Übernahmeprozesses die Zukunft der Sparte in Frage gestellt, die weiterhin aus München gesteuert werden soll. Der Fusionspartner Praxair, von dem Angel und White kommen, hatte keinen Anlagenbau betrieben. Auch die Medizingase-Sparte Lincare, die Linde mit in die Fusion gebracht hatte, soll Teil des Konzerns bleiben. "Lincare ist der Beste in seiner Klasse und macht schöne Fortschritte."

Angel und Verwaltungsratschef Wolfgang Reitzle äußerten sich in dem Interview erstmals nach dem Vollzug der Fusion gegenüber Journalisten. Eine bei Unternehmen im Leitindex Dax übliche Bilanzpressekonferenz gibt es bei Linde nicht, obwohl der Konzern mit einem Börsenwert von 82 Milliarden Euro im Dax nur von SAP deutlich übertroffen wird und in einer Liga mit Siemens und der Allianz spielt. Angel gab im "Handelsblatt" als Ziel aus, den Marktwert auf 100 Milliarden Dollar zu steigern, "und das in absehbarer Zeit - wir sind ja schon nahe dran".

Reitzle, der in wenigen Tagen 70 Jahre alt wird, und Angel wollen mindestens drei Jahre an der Spitze von Linde stehen. So lange dauere die Integrationsphase, sagte Angel. "Und in diesen drei Jahren werden wir an der personellen Aufstellung nichts ändern", betonte Reitzle. "Um Entscheidungen für die Zukunft zu treffen, muss man die Vergangenheit und die Firma von innen kennen."

Allianz SE

WKN 840400 ISIN DE0008404005

SAP SE

WKN 716460 ISIN DE0007164600

Siemens AG

WKN 723610 ISIN DE0007236101