Reuters

Klagen gegen Merck wegen Schilddrüsenmittel zurückgewiesen

05.03.2019
um 16:52 Uhr

Lyon (Reuters) - Merck muss in Frankreich keinen Schadenersatz wegen der neuen Zusammensetzung einer Schilddrüsenarznei zahlen.

Ein Gericht in Lyon wies entsprechende Forderungen von mehr als 4100 Klägern über insgesamt 41 Millionen Euro am Dienstag zurück. Sie hatten Merck vorgeworfen, keine ausreichenden Informationen über die Änderungen der Formulierung des Medikaments Levothyrox zur Verfügung gestellt zu haben. In Deutschland wird das Mittel unter dem Namen Euthyrox vermarktet.

Dass das Medikament keine Laktose mehr enthalte, habe bei ihnen zu Nebenwirkungen wie Gedächtnisverlust, Gewichtszunahme und Herzklopfen geführt, erklärten die Kläger. Doch das Gericht in Lyon entschied zugunsten von Merck. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hatte die neue Formulierung von Euthyrox im Juli 2018 zur Zulassung in 21 EU-Ländern empfohlen. In Frankreich war sie bereits im März 2017 eingeführt worden, 2018 folgten die Schweiz und die Türkei. In Deutschland ist dies für das erste Halbjahr 2019 geplant.

Merck hatte die neue Formulierung auf Drängen verschiedener Gesundheitsbehörden entwickelt, um den Wirkstoff stabiler zu machen. Auch in Frankreich hätten die Gesundheitsbehörden die Qualität des "neuen" Levothyrox wiederholt bestätigt, erklärte das Unternehmen.

Merck KGaA

WKN 659990 ISIN DE0006599905