Reuters

Merkel - Gegenseitiger Marktzugang muss Basis für EU-China-Handel sein

22.03.2019
um 16:02 Uhr

Brüssel (Reuters) - Bundeskanzlerin Angela Merkel pocht darauf, dass Gleichberechtigung die Basis für die Beziehung zwischen EU und China sein muss.

Die Frage der Reziprozität, also der gleichen Marktzugänge auf beiden Seiten, sei das größte Problem auf wirtschaftlichem Gebiet, sagte Merkel am Freitag in Brüssel nach Ende des EU-Gipfels. "Wir sehen, dass China sich in einigen Bereichen öffnet", sagte sie. Man sehe etwa eine positive Entwicklung im Bereich der Joint Venture. "Wir wollen gute und intensive Handelsbeziehungen."

Merkel äußerte sich vorsichtig kritisch zu der von Italien unterschriebenen Beteiligung an der chinesischen Seidenstraßen-Initiative. Der italienische Ministerpräsident Giuseppe Conte habe seine Kollegen darüber informiert. An dem, was er vorgetragen habe, "habe ich erst einmal nichts zu kritisieren", sagte Merkel. "Aber wir haben natürlich schon besprochen, dass es noch besser ist, wenn man einheitlich agiert", fügte sie mit Blick auf den Versuch einer einheitlichen EU-China-Strategie hinzu. Allerdings reise auch Bundeswirtschaftminister Peter Altmaier (CDU) zum Seidenstraßen-Treffen, an dem alle EU-Staaten teilnähmen.

13 EU-Staaten haben bisher Absichtserklärungen mit China unterzeichnet, weil sie sich Handelserleichterungen und Investitionen versprechen. Deutschland, Frankreich und Großbritannien haben dies bisher abgelehnt.