Reuters

Ex-Beiersdorf-Chef Heidenreich kassiert Rekord-Gehalt

25.03.2019
um 11:17 Uhr

Frankfurt (Reuters) - Trotz stagnierender Konzerngewinne haben die Chefs der größten deutschen Unternehmen mehr verdient.

Im Schnitt zahlten die Unternehmen im Leitindex Dax ihren Vorstandsvorsitzenden für das vergangenen Jahr 7,5 Millionen Euro - 3,6 Prozent mehr als im Jahr davor, wie aus einer Erhebung der Frankfurter Vergütungsberatung hkp hervorgeht. Während die Jahresboni zurückgingen, stiegen die langfristigen Vergütungen weiter an. "Die magische Grenze von zehn Millionen Euro überschreitet neben Beiersdorf nur die Allianz - und das auch nur knapp", sagte hkp-Mitgründer Michael Kramarsch. Im Vorjahr bekamen noch fünf Dax-Chefs mehr als zehn Millionen Euro.

Spitzenreiter war 2018 der ehemalige Beiersdorf-Chef Stefan Heidenreich. Im letzten Jahr als Vorstandsvorsitzender erhielt er mit 23,45 Millionen Euro die höchste Vergütung, die ein Vorstandschef im Dax jemals kassierte. Von den 23,45 Millionen Euro stammten 21 Millionen aus langfristiger Vergütung, die Heidenreich in den sieben Jahren seiner Amtszeit anhäufte. Auf Rang zwei lag Allianz-Chef Oliver Bäte mit 10,33 Millionen - auch er profitierte von langfristigen Vergütungen, die 2018 ausgezahlt wurden.

Scharfe Kritik übte hkp-Mitgründer Kramarsch an den geplanten gesetzlichen Änderungen zu den Transparenzvorschriften. "Deutschland droht der Rückschritt in die Transparenz-Steinzeit", kritisierte der Vergütungsexperte. "Wir sehen jetzt seit fünf Jahren ein stetiges Wachstum bei den mehrjährigen variablen Vergütungen und der Altersversorgung, die zusammen circa 60 Prozent der gesamten Vergütung ausmachen. Umso erschreckender ist es, dass die Transparenzvorschriften für genau diese Vergütungselemente wieder gestrichen werden sollen."

Allianz SE

WKN 840400 ISIN DE0008404005

Beiersdorf AG

WKN 520000 ISIN DE0005200000