Reuters

US-Volkszählungsbehörde sucht Hilfe von Google & Co gegen "Fake News"

27.03.2019
um 15:42 Uhr

New York (Reuters) - Die für Bevölkerungsstatistiken zuständige Behörde U.S. Census Bureau hat Internetkonzerne wie Google, Facebook und Twitter um Hilfe gegen "Fake News"-Kampagnen gebeten.

Grund sei die 2020 anstehende Volkszählung, sagten mehrere Insider am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters. Beamte hätten seit 2017 mehrere Sitzungen mit Technologieunternehmen abgehalten, um zu erörtern, wie diese helfen könnten, sagte der stellvertretende Behördenleiter Ron Jarmin. Das jüngste Treffen habe es vorige Woche gegeben. Facebook-Sprecher Adam Stone bestätigte die Treffen, nannte jedoch keine Details. Twitter und Google lehnten Stellungnahmen ab.

Daten- und Cybersicherheitsexperten haben davor gewarnt, dass rechtsgerichtete Gruppen und ausländische Akteure Desinformationskampagnen ähnlich wie bei der Präsidentenwahl 2016 starten könnten, um etwa Einwanderer von der Teilnahme an der alle zehn Jahre stattfindenden Zählung abzuhalten, sagten Insider. Dokumenten zufolge haben Google, Twitter und Facebook erste Zusagen gegeben, solchen Online-Kampagnen entgegenzutreten.

Experten zufolge sind in- und ausländische Netzwerke auf Plattformen wie 4chan bereits zunehmend aktiv, um die Volkszählung zu untergraben. Diese ist wichtig, weil sie beispielsweise die Einteilung der US-Wahlkreise und die alljährliche Verteilung von Bundesmitteln in Höhe von mehr als 800 Milliarden Dollar beeinflusst.

Die Bundesbehörde nimmt auch Online-Seiten ins Visier, die der offiziellen Seite des U.S. Census Bureau ähnlich sehen oder das Wort "Census" im Namen tragen. "Wir haben eine Liste mit 20 bis 30 Adressen erstellt, bei denen wir sicherstellen wollten, dass wir sie besitzen", sagte Behördensprecher Stephen Buckner.

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