Reuters

Elektroindustrie warnt vor hartem Brexit - Bestätigt Prognose 2019

01.04.2019
um 12:42 Uhr

Hannover (Reuters) - Die Elektroindustrie in Deutschland hat ihre verhaltene Prognose für das laufende Jahr bestätigt und vor einem harten Brexit gewarnt.

Es gebe 2019 eine ganze Reihe von Herausforderungen, sagte der Präsident des Zentralverbandes Elektrotechnik und Elektronikindustrie (ZVEI), Michael Ziesemer, am Montag auf der Hannover Messe. Hierzu gehörten etwa die Handelskonflikte und der Protektionismus, das nachlassende Wachstum in China und in den USA und der Brexit. "Vor dem Hintergrund dieser hohen Unsicherheit bleibt es bei unserer vorsichtigen Prognose von Ende Januar, wonach wir für das laufende Jahr ein

reales Produktionswachstum von nur einem Prozent erwarten."

2018 hatte die Branche mit rund 880.000 Beschäftigten noch ein Plus von gut zwei Prozent erzielt. Der Umsatz lag bei knapp 194 Milliarden Euro. Zu den Herstellern gehören auch die Dax-Konzerne Siemens, Infineon und Continental.

Als ein Desaster für die Menschen in Großbritannien und der EU bezeichnete Ziesemer den Brexit. Wenn sich die EU und Großbritannien nicht noch kurzfristig einigten, könnte das Vereinigte Königreich im schlimmsten Fall als "Drittstaat" behandelt werden müssen. Auf britische und EU-Waren würden dann bei jedem Grenzübertritt Zölle zu entrichten sein. Bei Automotive und Unterhaltungselektronik könnten diese bis zu zehn Prozent betragen. Großbritannien gehört zu den wichtigsten Auslandsmärkten der Branche. Im vergangenen Jahr schrumpften die Exporte der deutschen Hersteller auf die Insel um 1,6 Prozent auf 11,1 Milliarden Euro. Damit lag Großbritannien auf Platz Fünf hinter China, den USA, Frankreich und den Niederlanden.

Citigroup Inc.

WKN A1H92V ISIN US1729674242

Continental AG

WKN 543900 ISIN DE0005439004

Infineon Technologies AG

WKN 623100 ISIN DE0006231004

Siemens AG

WKN 723610 ISIN DE0007236101