Reuters

Finanzaufsicht durchleuchtet Schweizer Banken zu Geldwäschefällen

04.04.2019
um 10:27 Uhr

Bern (Reuters) - Die jüngsten Geldwäscheskandale beschäftigen auch die Schweizer Finanzmarktaufsicht Finma.

Sie habe im vergangenen Jahr "verschiedene Verfahren" zu globalen Geldwäschefällen geführt, erklärte die Behörde am Donnerstag anlässlich ihrer Jahrespressekonferenz. Weitere Details nannte die Finma zunächst nicht. Zuletzt hatte sie erklärt, Schweizer Banken in Zusammenhang mit dem Skandal rund um die Danske Bank zu durchleuchten.

Zudem warnte die Aufsichtsbehörde vor einer Überhitzung am Markt für Mietwohnungen. In den vergangenen Jahren sind die Immobilienpreise in der Schweiz rasant gestiegen. Angesichts der rekordtiefen Zinsen haben professionelle Investoren und vermögende Privatleute auf der Suche nach Anlagemöglichkeiten verstärkt Wohnungen gekauft und diese weitervermietet. Parallel zu den steigenden Preisen gebe es rekordhohe Leerstände, sagte Finma-Direktor Mark Branson. "Der Hypothekarmarkt ist enorm wichtig für die Stabilität des Finanzplatzes. Er ist "too big to fail"." Wenn die Finma sehe, dass einzelne Institute zu große Risiken bei der Vergabe von Hypotheken eingingen, schreite sie ein. Allerdings habe die Behörde damit keinen Einfluss auf die generellen Risiken im Markt. Um eine Überhitzung zu vermeiden, seien Änderungen bei der Regulierung erforderlich.

Die Finma ist mit ihrer Warnung nicht allein. Auch die Schweizerische Nationalbank sieht Risiken am Immobilienmarkt. Die Bankenbranche erwägt für sich selbst daher strengere Regeln bei der Kreditvergabe für Wohnimmobilien. Mit einer solchen Selbstregulierung wollen die Institute möglichen gesetzlichen Maßnahmen zuvorkommen.

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