Reuters

Wiener Raiffeisen Bank liebäugelt mit Übernahme in Ungarn

11.04.2019
um 16:17 Uhr

Wien (Reuters) - Die Raiffeisen Bank International (RBI) zeigt Interesse an einer möglichen Privatisierung der ungarischen Budapest Bank.

"Die Strategie und das Portfolio der Budapest Bank könnten eine gute Alternative zur organischen Wachstumsstrategie sein", sagte eine RBI-Sprecherin am Donnerstag zu Reuters. Die Synergien aus einem möglichen Zusammengehen der beiden Banken könnten zu einem höheren Kreditvolumen in der Region führen und den Wert der ungarischen Tochterbank erhöhen, sagte sie. Auch der Wiener Rivale Erste Group, der ebenfalls stark in Osteuropa vertreten ist, hatte zuvor bereits grundsätzliches Interesse an einer möglichen Übernahme der Budapest Bank signalisiert.

Ungarn war für die RBI der erste Auslandsmarkt. Heute sind die Österreicher mit ihrer ungarischen Tochter die fünftgrößte Bank des Landes gemessen am Kreditvolumen. Die ungarische Regierung will in Gesprächen mit Banken ausloten, welcher Preis bei einem Verkauf der Budapest Bank lukriert werden könne und ob zumindest der Preis erzielt werden kann, den der Staats selbst vor einigen Jahren bezahlt hat. Ungarn hatte die Budapest Bank 2015 von der Finanzsparte von General Electric für 700 Millionen US-Dollar gekauft. Bis Ende Juni sollen Ergebnisse auf dem Tisch liegen, heißt es in einer im Januar veröffentlichten offiziellen Veröffentlichung. Nach den Plänen von Ministerpräsident Viktor Orban sollen mindestens 50 Prozent des Bankensektors im ungarischen Eigentum bleiben.

Erste Group Bank AG

WKN 909943 ISIN AT0000652011

Raiffeisen Bank International AG

WKN A0D9SU ISIN AT0000606306