Reuters

Regierung - Islamisten verantwortlich für Sri-Lanka-Anschläge

23.04.2019
um 11:27 Uhr

Colombo (Reuters) - Für die Anschlagsserie in Sri Lanka mit über 300 Toten macht die Regierung zwei einheimische islamistische Organisationen verantwortlich.

Der Staatssekretär für Verteidigung, Ruwan Wijewardene, unterrichtete das Parlament am Dienstag, dass die radikalen Gruppierungen Thawheed Jama'ut und Jammiyathul Millathu Ibrahim (JMI) hinter den Anschlägen stünden. Ihr Motiv sei nach ersten Ermittlungen Vergeltung für die Anschläge auf zwei Moscheen in Neuseeland, bei denen am 15. März 50 Menschen getötet worden waren. Der dortige inhaftierte mutmaßliche Täter hatte offenbar rechtsextreme, fremdenfeindliche Gründe.

In Sri Lanka waren am Ostersonntag von Selbstmordattentätern Anschläge in drei Kirchen und vier Hotels verübt worden. Mindestens 321 Menschen kamen nach amtlichen Angaben ums Leben. Nach Angaben aus Militär- und Regierungskreisen werden rund 40 Menschen von den Sicherheitsbehörden verhört. Unter ihnen sei auch ein Syrer. Die meisten von ihnen seien aber Einheimische. Ein ausländischer Geheimdienst hatte nach Reuters-Informationen vor wenigen Tagen vor der Gruppe Thawheed Jama'ut gewarnt.