Reuters

Agentur - Brauer SABMiller lehnt Mega-Übernahme zunächst ab

06.10.2015
um 17:26 Uhr

London (Reuters) - An der größtmöglichen Fusion in der Bierbranche wird weiter gefeilt.

Der weltweit zweitgrößte Brauer SABMiller hat einem Agenturbericht zufolge ein informelles Übernahmeangebot von Marktführer Anheuser-Busch InBev abgelehnt. Die 100 Milliarden Dollar, die bisher auf dem Tisch lägen, seien dem Pilsner-Urquell-Anbieter zu wenig, meldete Bloomberg am Dienstag unter Berufung auf Insider. Statt der bisher gebotenen rund 40 Pfund je Aktie erwarteten Management wie auch Aktionäre einen Preis mehr in Richtung von 45 Pfund je Anteilsschein. Reuters-Informationen zufolge ist das letzte Wort längst nicht gesprochen. Die Verhandlungen dauerten an und beide Seiten könnten eine Verlängerung der Frist für das Einreichen eines offiziellen Gebots über den 14. Oktober hinaus erwirken, sagten mit der Angelegenheit vertraute Personen.

Die SABMiller-Aktie fiel am Dienstag mehr als drei Prozent auf 36,30 Pfund. Seit Bekanntwerden der Fusionsverhandlungen Mitte September hat das Papier um ein Fünftel zugelegt. AB-InBev-Anteilsscheine bewegten sich kaum. Morningstar-Analyst Phil Gorham zufolge dürfte der Branchenprimus, der unter anderem Budweiser, Stella Artois und Corona braut, in der Lage sein, bis zu 44 Pfund je Aktie für SAB Miller zu bieten. Bei 45 Pfund je Aktie wären rund 110 Milliarden Dollar fällig. Gorham macht bei einem Zusammengehen der Großbrauer ein Einsparpotenzial von einer Milliarde Dollar aus.

Anheuser-Busch aus Belgien und SABMiller aus Großbritannien hatten im September Gespräche über eine Fusion bekanntgegeben. Beobachter sind der Meinung, dass SABMiller nur begrenzte Möglichkeiten hat, eine Offerte abzuwehren. Nomura-Analysten zufolge ist jedenfalls kein sogenannter "weißer Ritter" - also ein Investor, der ein Gegenangebot vorlegt, in Sicht.

In die Übernahmegespräche geht SABMiller zumindest mit Rückenwind. Im zweiten Quartal zu Ende September stieg der Umsatz währungsbereinigt um sechs Prozent, der Absatz legte um zwei Prozent zu. Im ersten Quartal hatte er noch stagniert. Vor allem Lateinamerika und Afrika trugen nun zu der positiven Entwicklung bei.