Reuters

ProSiebenSat.1 erwartet mehrjährige Anlaufverluste für neuen Videodienst

12.06.2019
um 13:32 Uhr

München (Reuters) - Die von ProSiebenSat.1 als Hoffnungsträger gehandelte Videoplattform Joyn wird nach Einschätzung des TV-Konzerns erst in einigen Jahren eine schwarze Null schreiben.

"Wir erwarten, dass Joyn in vier bis fünf Jahren den break-even erreicht", sagte Vorstandschef Max Conze am Mittwoch auf der Hauptversammlung in München.

Im laufenden Jahr erwartet Conze einen Anlaufverlust von 100 Millionen Euro, der je zur Hälfte auf die Anteilseigner ProSiebenSat.1 und Discovery entfällt. Nach Abzug gegenläufiger Effekte werde das Konzernergebnis von ProSiebenSat.1 mit voraussichtlich 30 Millionen Euro belastet.

Conze hat die Videoplattform zu seinem wichtigsten Vorhaben erklärt, um die Abwanderung vor allem jüngerer Zuschauer zu den Videodiensten von Netflix und Amazon zu bremsen. Joyn soll den Online-Auftritt des Konzerns erweitern und mit Angeboten von 50 Partnersendern bündeln. Darunter sei auch die öffentlich-rechtliche und gebührenfinanzierte ARD, wie Conze nun sagte. Startdatum des neuen Angebots ist der kommende Dienstag (18. Juni).

Amazon.com Inc.

WKN 906866 ISIN US0231351067

Axel Springer SE

WKN 550135 ISIN DE0005501357

Discovery Inc.

WKN A0Q90G ISIN US25470F1049

Netflix Inc.

WKN 552484 ISIN US64110L1061

ProSiebenSat.1 Media SE

WKN PSM777 ISIN DE000PSM7770