Reuters

ZVEI - Altmaier-Förderung für Batteriebranche reicht nicht aus

13.06.2019
um 14:22 Uhr

Berlin (Reuters) - Die deutsche Batterie-Industrie fordert von der Politik europaweit geltende Vorgaben, um der starken Konkurrenz aus Asien mehr entgegenzusetzen.

Es gebe bei der Elektromobilität noch immer viele Fragezeichen, die Unsicherheit verhindere dann auch stärkere Investitionen von Unternehmen in die Produktion von Batteriezellen, sagte der Experte Christian Eckert vom Elektrotechnikverband ZVEI am Donnerstag in Berlin. "Wir brauchen eine europäische Strategie, wo die Reise hingehen soll." Nationale Initiativen wie die von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier seien daher nicht genug. Laut dem Verband muss Elektromobilität attraktiver werden, etwa durch eine verbesserte Infrastruktur mit mehr Ladestationen. Subventionen allein reichten nicht aus.

CDU-Politiker Altmaier will die Produktion von Batteriezellen in Deutschland vorantreiben und hat zusammen mit Frankreich einem Konsortium um den Autobauer Peugeot und dessen Tochter Opel sowie den Batteriehersteller Saft eine Förderung in Aussicht gestellt. Weitere Konsortien sollen folgen. Batterien spielen auch bei der Energiewende eine wichtige Rolle. Altmaier will ein Drittel der weltweiten Batteriezellen-Produktion nach Europa holen. Tausende Jobs sollen so entstehen.

Vor allem bei Lithium-Ionen-Batterien, die für die Autobranche entscheidend sind und auch für Handys gebraucht werden, dominieren asiatische Anbieter, primär aus China und Südkorea. Hier importiert Deutschland viel und veredelt die Zellen dann, macht die Batterien also nutzbar, etwa für Gabelstapler. Die EU-Kommission sollte nach der Europawahl E- und Hybrid-Autos konsequent fördern, klare politische Vorgaben machen, schnelle Entscheidungen gewährleisten und das Thema bei einem Kommissar ansiedeln, forderte der europäische Verband Eurobat.