Reuters

Mittelstand begrüßt radikalen Umbau der Deutschen Bank

08.07.2019
um 13:52 Uhr

Berlin (Reuters) - Der Radikalumbau der Deutschen Bank stößt in der mittelständischen Wirtschaft auf Beifall.

Die Trennung von defizitären Geschäftsfeldern und glücklosen Spitzenmanagern sei überfällig gewesen. "Nun sollte sich das größte deutsche Bankhaus auf seine Kernkompetenzen konzentrieren: das Geschäft mit Unternehmen, dem Mittelstand, Privatkunden sowie die Vermögensverwaltung", sagte der Präsident des Bundesverbandes der mittelständischen Wirtschaft, Mario Ohoven, am Montag der Nachrichtenagentur Reuters. "Um Beschäftigte und Aktionäre bei der Neuausrichtung als Verbündete mitzunehmen, empfehle ich Boni-Zahlungen erst dann wieder zu leisten, wenn die Bank Gewinne schreibt."

Das Frankfurter Geldhaus dürfte dieses Jahr wegen hoher Sonderlasten im Zuge des Umbaus einen Verlust einfahren, hofft aber auf ein ausgeglichenes Ergebnis 2020. 18.000 Jobs sollen bis 2022 gestrichen werden. Gekürzt wird vor allem im Investmentbanking, dafür wird ein stärkerer Fokus auf Firmenkunden gelegt.

Zuletzt hatte die Deutsche Bank noch mit der Commerzbank über eine Fusion verhandelt. Aus Kundensicht sei es gut, dass diese Pläne gescheitert seien, sagte Vorstandsmitglied Hannspeter Schubert von der mittelständischen Blue Cap AG aus München, die in Industriebetriebe investiert. "Die Probleme liegen im jeweils eigenen Haus, und die Deutsche Bank geht diese nun an." Die DNA im Firmenkundengeschäft zu sehen, sei dabei strategisch richtig. "Das wird die Deutsche Bank gegenüber Wettbewerbern wieder interessanter machen."

Commerzbank AG

WKN CBK100 ISIN DE000CBK1001

Deutsche Bank AG

WKN 514000 ISIN DE0005140008