Reuters

Swedbank kürzt nach Geldwäsche-Skandal die Dividende

17.07.2019
um 10:57 Uhr

Stockholm (Reuters) - Der Geldwäsche-Skandal lässt die Swedbank nicht los.

Bei einer internen Untersuchung sei die Bank auf Mängel gestoßen, teilte das schwedische Geldhaus am Mittwoch bei der Präsentation der Quartalszahlen mit - ohne sich zunächst zu Einzelheiten zu äußern. Die umfangreiche Untersuchung soll Anfang 2020 abgeschlossen werden. Nicht zuletzt wegen der Belastungen durch den Geldwäsche-Skandal kürzt die älteste schwedische Privatkundenbank nun ihre Dividende. Künftig werde das Institut nur noch 50 Prozent statt 75 Prozent des Gewinns an die Aktionäre ausschütten. Die Aktien fielen daraufhin in Stockholm um mehr als sechs Prozent.

Seit den ersten Berichten über eine mutmaßliche Verwicklung in den Geldwäsche-Skandal der Danske Bank im Februar hat die Swedbank ihre Vorstandschefin, ihren Aufsichtsratschef und ein Drittel ihres Börsenwerts verloren. Nach einem frühren Medienbericht soll das schwedische Institut zwischen 2010 und 2016 über seine estnische Filiale bis zu 20 Milliarden Euro im Jahr an verdächtigen Zahlungen abgewickelt haben. In Schweden, den USA und im Baltikum laufen Ermittlungen gegen das Geldhaus.

Trotz des Geldwäsche-Skandals schlug sich die Swedbank im zweiten Quartal besser als von Analysten erwartet. Der Gewinn fiel um elf Prozent auf umgerechnet 507 Millionen Euro (5,34 Milliarden Kronen). Auf die Nachfrage der Kunden habe der Geldwäsche-Skandal nur eine begrenzte Auswirkung gehabt, sagte Interims-Chef Anders Karlsson. Dennoch will er für schwierigere Zeiten vorsorgen und die Kapitaldecke aufpolstern. Deshalb werde künftig weniger Gewinn ausgeschüttet. Zur Begründung verwies Karlsson auch auf das steigenden Kreditvolumen, die Vorgaben der Aufseher für einen höheren antizyklischen Puffer in Schweden und Belastungen aus Pensionsverpflichtungen angesichts der Zinsentwicklung.