Reuters

Pharmakonzern Novartis stellt 700 Mio für US-Vergleich zurück

18.07.2019
um 09:22 Uhr

Zürich (Reuters) - Der Schweizer Pharmakonzern Novartis arbeitet in einem US-Verfahren wegen Bestechungsvorwürfen an einer außergerichtlichen Einigung.

Dafür habe das Unternehmen rund 700 Millionen Dollar zurückgestellt, sagte Firmenchef Vasant Narasimhan am Donnerstag in einer Telefonkonferenz. Experten waren zuletzt von einer möglicherweise milliardenschweren Summe ausgegangen, die der Pharmakonzern zur Beilegung des Streits bezahlen könnte. "Wir sind in Vergleichsverhandlungen, um das Zivilverfahren zu Referentenprogrammen und Werbeveranstaltungen zwischen 2002 und 2011 beizulegen", sagte Narsimhan.

Den Fall ins Rollen gebracht hatte im Jahr 2011 ein ehemaliger Novartis-Verkäufer. Er beschuldigte den Arzneimittelhersteller aus Basel, Tausende informelle Treffen von Ärzten organisiert zu haben, bei denen es um teure Essen und hohe Rednerhonorare ging. Die Mediziner sollen als Gegenleistung verstärkt Novartis-Medikamente unter anderem gegen Bluthochdruck und Diabetes verschrieben haben, deren Kosten dann staatliche Krankenversicherungen übernommen hätten. Der Klage schlossen sich die US-Regierung und mehr als zwei Dutzend Bundesstaaten an.

Novartis AG

WKN 904278 ISIN CH0012005267