Reuters

Gewinn der BayernLB bricht um ein Drittel ein

16.08.2019
um 10:17 Uhr

Frankfurt (Reuters) - Die BayernLB hat im ersten Halbjahr wegen der niedrigen Zinsen, gestiegener Kosten und einer höheren Risikovorsorge einen Gewinneinbruch erlitten.

Das Vorsteuerergebnis fiel um 30,3 Prozent auf 315 Millionen Euro, wie die BayernLB am Freitag mitteilte. Unter dem Strich blieben 294 (Vorjahr: 342) Millionen Euro. "Unser Halbjahresergebnis hat sich trotz des weiterhin enorm herausfordernden Marktumfelds zufriedenstellend entwickelt und liegt im Rahmen der Erwartungen", sagte der neue Vorstandschef Stephan Winkelmeier. "Vor dem Hintergrund des auf Jahre hinaus ungünstigen Zinsumfeldes und ersten konjunkturellen Eintrübungen werden wir noch stärker als bisher darauf hinwirken, unser Geschäft zu fokussieren." Auch werde die Bank "ihren Blick noch stärker als bisher auf ein konsequentes Kostenmanagement richten."

Der seit dem 1. Juli amtierende BayernLB-Chef will dem Aufsichtsrat bis zum Jahresende eine neue Strategie vorlegen. Dabei gehe es um eine "Evolution, keine Revolution", sagte Winkelmeier Mitte Juli bei einem Sommerempfang. Als ersten Schritt hat er bereits das Firmenkunden- und das Kapitalmarktgeschäft zusammengelegt. Spekulationen über einen Verkauf der Landesbank versuchte er zu zerstreuen. Die BayernLB sei die zweitliebste Beteiligung Bayerns nach dem Hofbräuhaus. "Wir arbeiten daran, dass wir an die erste Stelle kommen", scherzte er damals.  

Der BayernLB setzen wie der Konkurrenz die niedrigen Zinsen zu. Den Effekt kann sie aber dank eines brummenden Immobiliengeschäfts, das weiter zulegte, abmildern. Im ersten Halbjahr sank der Zinsüberschuss um 1,1 Prozent auf 870 Millionen Euro. Zugleich musste die Bank zehn Millionen Euro Risikovorsorge bilden, während sie im Vorjahr 103 Millionen Euro an Risikovorsorge auflösen konnte. Bei der Tochter DKB - der mit 4,2 Millionen Kunden nach der ING zweitgrößten Direktbank in Deutschland - verdoppelte sich die Risikovorsorge. Die BayernLB sprach von "diversen Einzelfällen".

Die Verwaltungskosten stiegen um elf Prozent auf 713 Millionen Euro. Die BayernLB verwies unter anderem auf Investitionen in den Vertrieb und die Digitalisierung. Auch der Aufwand für die Bankenabgabe und die Einlagensicherung legten zu.

Die Prognose bestätigte die BayernLB. Sie rechnet 2019 weiterhin mit einem Vorsteuergewinn im mittleren dreistelligen Millionenbereich.